Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Hart arbeiten und siegen
Die alten und neuen Volleyball-Pokalsieger vom VfB Friedrichshafen haben nun bis einschließlich Mittwoch frei. Das haben sie sich auch verdient. Nach dem glatten 3:0 am Sonntag gegen Bühl in Mannheim, dem 31. Saisonsieg im 31. Spiel, gilt es wieder neue Kräfte zu sammeln, bei der Familie oder mit der Freundin zusammen. VfB-Cheftrainer ist nach Polen geflogen, um „Kaffee zu trinken“, wie er so schön bei seinem Abschied aus der SAP-Arena sagte. Natürlich wird er dort auch einen Kaffee trinken, aber vor allem wird er, im Nebenberuf ja seit Neuestem auch Nationaltrainer Polens, das tun, was er am Besten kann: Arbeiten in Sachen Volleyball.
Vital Heynen
Egal, mit wem man am Sonntag nach dem gewonnenen Finale gegen Bühl geredet hat: Das Wort Arbeit stand immer an erster Stelle. Dass die Volleyballer des VfB Friedrichshafen aber auch lustig sein können, das bewiesen sie nach der Siegerehrung. Vor allem Mittelblocker und Außenangreifer
gingen da voraus und brachten ihre Mitmenschen ständig zum Lachen.
Collin Protopsaltis Philipp Athanasios
Mittelblocker Collin war der beste Scorer bei den Häflern. Er blockte viermal und machte neun Punkte (90 Prozent im Angriff). Das sind Spitzenwerte. Betrachtet man die Statistik etwas genauer, sieht man, warum Bühl keine Chance gegen den VfB hatte. Im Angriff machten die Häfler nur drei Fehler. Zweimal wurden sie geblockt, sodass Bühl Gegenangriffe starten konnte. Die Badener hingegen droschen den Ball neunmal ins Aus, genauso oft hielt der VfB den Ball im Spiel. In drei Sätzen machten die Häfler vier Aufschlagfehler (drei Asse). Bühl gelang zwar ein Ass mehr, aber dafür landeten 13 Aufschläge im Aus oder im Netz.
„Wir waren vom ersten Ball an sehr konzentriert und haben unser Spiel durchgezogen. Es war wie immer in dieser Saison. Am Ende hatten wir den längeren Atem“, sagte VfB-Zuspieler Heynen ging noch einen Schritt weiter: „Wenn die Spieler die Taktik umsetzen, dann ist
Tomas Kocian.
es für jede Mannschaft in Europa schwer, gegen uns zu punkten, egal, wie sie heißt.“Auch der russische Meister Kazan, Ausrichter des Final Fours der Champions League? Kurzes Nachdenken von Co-Trainer
„Kazan hat drei außergewöhnliche Angreifer (Maxim Mikhailov, Leon und Matthew Anderson, die Red). Aber auch Kazan müsste hart arbeiten, um zu punkten.“Ab Mittwoch beginnt für den VfB die Vorbereitung auf die wohl spannendsten Tage des Jahres. Es stehen schließlich drei Spiele gegen die Berlin Recycling Volleys und die Häfler Trainerlegende an. Es geht um nichts weniger als die Vorherrschaft über VolleyballDeutschland. Los geht es am 14. März in Berlin mit dem Hinspiel in der Champions League. Am 18. März (Bundesliga) und 24. März folgen dann die Spiele am Bodensee.
Vemic: Radomir Stelian Moculescu