Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Fragen und Antworten
Welche Zeckenarten gibt es in Deutschland?
Am häufigsten kommt der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) vor. Er kann verschiedene Krankheitserreger übertragen, vor allem Lyme-Borreliose, eine Bakterieninfektion, oder die von Viren verursachte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Wo kann ich von den Spinnentieren befallen werden?
Überall in der Natur – in Wäldern, Wiesen, Parks und Gärten. Zecken bevorzugen eine feuchte Umgebung. Sie können nicht springen und fallen auch nicht von Bäumen herab, sondern klettern auf Grashalme und Gebüsch. Streift man den Winzling im Vorbeigehen, klammert er sich fest.
Wie sieht es mit der Infektionsgefahr aus?
Die Lyme-Borreliose ist die am häufigsten durch Zecken übertragene Erkrankung in Deutschland. Schätzungen gehen von mehreren Zehntausend Neuerkrankungen pro Jahr aus, die Diagnose ist schwierig. Die Gefahr, sich mit FSME anzustecken, ist wesentlich geringer. Etwa 300 Menschen erkranken Experten zufolge jedes Jahr daran.
Und wenn sich eine Zecke festgebissen hat?
Die Zecke sollte möglichst schnell mit einer Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange herausgezogen werden, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Die Tiere können mehrere Tage lang Blut saugen. Zu einer Borreliose-Infektion kommt es innerhalb der ersten zwölf Stunden nach dem Stich nur selten. FSME-Viren werden dagegen schon innerhalb kurzer Zeit nach dem Stich übertragen.
Wie sind die Symptome? Treten nach einem Zeckenbiss Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Abgeschlagenheit oder Hautrötung auf, kann das auf Borreliose hindeuten. Später können Nervenlähmungen und Hirnhautentzündungen auftreten. Auch eine FSME-Infektion äußert sich zunächst mit grippeähnlichen Symptomen und kann zu einer Entzündung der Hirnhaut, des Hirns oder des Rückenmarks führen.
Kann man sich vorbeugend impfen lassen?
Gegen die Lyme-Borreliose gibt es keine Impfung, sie ist aber gut mit Antibiotika zu behandeln. Gegen FSME kann man sich dagegen impfen lassen. (dpa)