Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Sogar nach oben ist noch was drin
Der SV Seibranz will in der Fußball-Bezirksliga gut aus den Startlöchern kommen
SEIBRANZ - Der SV Seibranz steht nach einer ordentlichen Hinrunde mit 21 Punkten aus 14 Spielen zwar nur auf Platz elf der Fußball-Bezirksliga Bodensee, hat aber lediglich drei Punkte Rückstand auf den Drittplatzierten Kressbronn. Die Bezirksliga scheint in dieser Saison so ausgeglichen wie schon lange nicht mehr zu sein. Einerseits ist der Tabellendritte noch nicht frei von allen Abstiegssorgen, andererseits hat sogar der SV Seibranz noch berechtigte Chancen ganz vorne anzugreifen.
„Die Liga ist in dieser Saison sehr eng, es gibt noch große Chancen nach vorne, aber auch das Risiko ist groß, nochmals ganz unten reinzurutschen“, sagt der Seibranzer Trainer Thomas Hess. Umso wichtiger wird es sein, gut aus den Startlöchern zu kommen, um sich so schnell wie möglich von den Abstiegsrängen abzusetzen. Mit Blick auf die Tabelle kommt zum Rückrundenauftakt das abgeschlagene Schlusslicht aus Aulendorf den Seibranzern gerade recht, aber Hess nimmt den Gegner keineswegs auf die leichte Schulter, „Aulendorf hat zwar schon einen deutlichen Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz, aber dem 1. FC Köln hat man in der Bundesliga in der Winterpause auch nichts mehr zugetraut und dann haben sie wieder den Anschluss hergestellt.“Der SVS sollte also gewarnt sein vor seinem Auftaktspiel im neuen Jahr.
Zwei Testspiele am Wochenende
Zumal der SV Seibranz zehn Tage vor dem ersten Pflichtspiel noch kein einziges Testspiel absolviert hatte und daher noch keine Erkenntnisse aus der Wintervorbereitung bekam. Das Wetter und die dadurch sehr schlechten Platzverhältnisse machten dem SV Seibranz immer einen Strich durch die Rechnung, was dem Trainer überhaupt nicht in die Karten spielte. „Die Bedingungen sind dieses Jahr katastrophal. Ich habe einige Jahre als Trainer hinter mir, aber so schlimm war es noch nie.“
Hinzukommt, dass seine Mannschaft von der Grippewelle auch nicht verschont blieb. „Natürlich sind auch uns krankheitsbedingt einige Spieler ausgefallen“, was für Hess aber keinesfalls jetzt schon als Ausrede gelten soll, da es seiner Meinung nach „den anderen Mannschaften auch nicht besser ergangen ist“. Erfreut war Thomas Hess trotz aller Schwierigkeiten über den Trainingsfleiß seiner Spieler, die sicher auch nicht immer glücklich sind, wenn das Training kurzfristig vom Platz in die Halle verlegt wird oder nur Lauftraining möglich ist. „Diejenigen, die trainierten, haben alle richtig gut mitgezogen“, lobt der Trainer das Engagement seiner Akteure. Vergangenes Wochenende klappte es dann auch noch mit dem ersten Testspiel. Gegen den SV Steinhausen aus der Bezirksliga Riß gewann Seibranz am Freitagabend locker mit 6:0. Fabian Tschugg und Jonas Schöllhorn trafen jeweils doppelt, die weiteren Treffer erzielten Julian Hafner und Robin Scheerer. Zwei Tage später gab es eine 1:4-Niederlage beim SV Ringschnait, ebenfalls aus der Bezirksliga Riß. Das einzige Tor für die Allgäuer erzielte Jonas Schöllhorn.
Auch wenn Hess seiner Mannschaft die Chancen nicht absprechen will, in der Rückrunde nochmals oben anzuklopfen, räumt er dem FC Leutkirch und der SG Kißlegg die größten Titelchancen ein. „Es kann in dieser ausgeglichenen Liga noch viel passieren, daher ist Leutkirch auch noch nicht durch. Isny hat sich sehr gut verstärkt, die wollen sicher nochmals oben angreifen.“
Der SV Seibranz hat seinen Kader in der Winterpause beibehalten, hofft aber im neuen Jahr auf Einsätze von zwei oder drei Langzeitverletzten, mit denen Hess „mittelfristig“wieder plant und seine Mannschaft dann „breiter aufgestellt“sieht.