Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
BVB-Blamage gegen Salzburg
Österreicher gewinnen 2:1 – Dortmund vor Europa-K.o
DORTMUND (SID) - Blaues Wunder gegen die Roten Bullen: Nach einem blamablen Rückfall in „Beamtenfußball“droht Borussia Dortmund in der Europa League ein unrühmliches Aus. Der in allen Belangen ungenügende DFB-Pokal-Sieger verlor sein Achtelfinal-Hinspiel gegen Red Bull Salzburg mit 1:2 (0:0) und steht nun mit dem Rücken zur Wand.
„Was wir in Leipzig gut gemacht haben, hat in der ersten Halbzeit komplett gefehlt. In der zweiten Halbzeit haben wir zugelassen, dass der Gegner mutiger wurde. Dann haben wir verdient verloren“, meinte Kapitän Marcel Schmelzer bei Sky: Im Rückspiel müsse man „nun einiges wiedergutmachen.“Dabei sollte doch alles ganz anders kommen. „Wie die Beamten“zu spielen, hatte Sportdirektor Michel Zorc den Dortmunder Profis bereits nach dem Liga-Heimspiel gegen den FC Augsburg (1:1) vorgeworfen. Zehn Tage später sah es gegen den österreichischen Serienmeister nicht besser aus: flügellahm, harmlos, ohne Leidenschaft. Salzburg zog sich zurück und stach eiskalt zu – beide Tore erzielte Valon Berisha (50., Foulelfmeter/56.). Der gebürtige Ravensburger Ömer Toprak war daran nicht ganz unschuldig, als er vor dem ersten Tor seinen Gegenspieler ohne jede Not umriss. Anschließend verwandelte Berisha den Elfmeter sicher. Andre Schürrle traf für die Dortmunder zumindest zum Anschluss (63.).
Der emotionale Höhepunkt kam bereits vor dem Anpfiff. Der BVB verabschiedete sich von Marc Bartra, dem einzigen Spieler, der im April 2017 beim Sprengstoffanschlag auf die Mannschaft verletzt worden war. Der spanische Innenverteidiger (jetzt Betis Sevilla) sagte unter Ovationen der Fans „adios“und las gemeinsam mit Stadionsprecher Norbert Dickel die Aufstellung vor.
Sportlich versuchte der BVB der Ansage von Sportdirektor Michael Zorc Folge zu leisten. „Von uns wird erwartet, dass wir in die nächste Runde einziehen. Das ist auch unser Anspruch“– doch der Weg dahin ist nun umso weiter.