Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Rasche Antworten bitte
Nach Angaben der Feuerwehr war die Polizeidienststelle Wangen mit zwei Beamten beim Brand in der Kemptener Straße im Einsatz. Unter Schaulustigen wurde ihr spätes Eintreffen diskutiert. Eine Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“gestern Mittag beim Polizeipräsidium Konstanz nach den Gründen dafür blieb bis zum Abend unbeantwortet. Ebenso die Frage, ob nicht mehr Beamte erforderlich gewesen wären zumal – jedenfalls mindestens bis 18 Uhr – seitens der Polizei keine Absperrung der Kemptener Straße stadtauswärts erfolgte.
Ebenso wenig war zu erfahren, warum der innerörtliche Verkehr nicht ab der Ampel an der Lindauer Straße um die Altstadt herumgeleitet wurde. Und warum auf der Bergtorstraße stadtauswärts fahrende Autofahrer nicht angeleitet wurden, wie sie den Unglücksort umfahren können. Zu beobachten war, dass Ortskundige wahlweise über Pfluggasse und Hofstatt umkehrten oder über die Notre-Dame-de-GravenchonStraße abfuhren. Andere befuhren die Bergtorstraße bis zur Kanzleistraße, weil erst dort offensichtlich wurde, dass die Kemptener Straße nicht passierbar ist. In der Folge bildeten sich Staus in der Bergtorstraße, Pkw rangierten und drehten um, auch am Marktplatz kam es zu Verkehrsbehinderungen.
Die Pressestelle in Konstanz teilte auf telefonische Nachfrage gestern am Spätnachmittag mit, dass die Fragen der SZ „zur Bearbeitung in Auftrag gegeben“worden seien, die eingesetzten Beamten befragt werden müssten, es wurde um Verständnis gebeten, dass noch keine Auskunft erteilt werden könne, weil die Polizisten im Schichtdienst arbeiteten und „nicht auf Knopfdruck“verfügbar seien. Ob es Antworten zu „einsatztaktischen Fragen“überhaupt gebe, blieb offen.
Um nicht missverstanden zu werden: Die aufgeworfenen Fragen betreffen nicht die Beamten im Einsatz, sondern geben lediglich wieder, wie die Bevölkerung die Polizeipräsenz in Isny wahrnimmt – seit Langem.
Verantwortlich dafür ist weder der Polizeiposten Isny noch das Revier in Wangen. Rasche Antworten müsste die Politik geben, Korrekturen wären dringend geboten. Allein schon den Polizisten zuliebe, die mit den Mängeln tagtäglich umgehen müssen.
t.schumacher@schwaebische.de