Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Die Stadtkapel­le hat sich wieder mega angestreng­t“

Das 46. Bockbierfe­st in Bad Wurzach hat viele Besucher zum Schunkeln und Mitklatsch­en animiert

- Von Lea Schmid

BAD WURZACH (sz) - Zum 46. Bockbierfe­st der Stadtkapel­le Bad Wurzach am vergangene­n Freitag hat auch dieses Jahr die Stadtkapel­le ein unterhalts­ames Programm auf die Beine gestellt, das die Erwartunge­n der Besucher mehr als erfüllte.

„Als Wurzacher gehört das Bockbierfe­st einfach dazu“, bestätigt auch Markus Rau, der schon früh da war, um sich den besten Platz für den geselligen Abend auszusuche­n. Wichtig ist zu einem richtigen Bockbierfe­st die typisch bayrisch-zünftige Stimmung. Und so war nicht nur die Halle, die wie jedes Jahr in den bayrischen Farben blau und weiß gehüllt war, festlich geschmückt, auch die Besucher hatten sich an diesem Abend in Schale geworfen. Viele Frauen waren extra in ein buntes Dirndl mit passender Schürze geschlüpft, sei es mit Blumenmust­er oder kariert in Rot-Weiß, und die Männer in passendem Hemd mit Latzhose. Und auch das ein oder andere Paar Holzklocks mit Kuhfell durfte nicht fehlen.

Das Immunsyste­m stärken

„Ich habe mich auf einen geselligen Abend gefreut“, erklärt Rau. Das Fest gehöre einfach zum Standardpr­ogramm eines jeden Wurzachers dazu, so wie das Schnakenfe­st. Im vergangene­n Jahre sei er nicht beim Fest gewesen, sondern nur beim Frühschopp­en. Aber die Leute, die man beim Bockbierfe­st treffe, die treffe man eben nur dort. Das sei einfach etwas Besonderes, betont er. Wichtig sei aber auch die gute Verpflegun­g. „Ich trinke das starke, süß-malzige Bockbier sehr gern.

Der kräftige und intensive Geschmack ist einfach toll in der dunklen Jahreszeit.“Ein weiterer Vorteil des starken Bieres, das im Alkoholgeh­alt den des hellen Biers übersteigt, sei auch der Vorteil für die Gesundheit. „Das Bier stärkt das Immunsyste­m“, fügt Markus Rau hinzu und lacht.

Und was passt zu einem starken, dunklen Bockbier besser als deftige Speisen wie Schweinsha­xe mit Kraut und Brot oder Leberkäse. Aber dass das Bockbier „Geschmacks­sache“ist, bestätigt Richard Brugger. „Das erste Bockbier schmeckt nicht gut. Das zweite Bier schmeckt schon besser, aber das dritte ist dann schon wieder zu viel. Dann kann man nicht mehr aufstehen“, lacht er freudig. Aber das sei nur seine Meinung.

Die Showeinlag­en begeistern

Die Besucher sind begeistert vom Programm, das jedes Jahr „tolle Musik und ein ausgefalle­nes Programm“bietet, wie Brugger die Tradition des Festes begründet. So gab es neben musikalisc­hen Stücken Showeinlag­en in vielerlei Variatione­n, die die ganze Halle zum Beben brachte und kein Herz unerreicht ließen.

Petra Springer, Dirigentin der Stadtkapel­le, beschrieb schon zu Beginn der Veranstalt­ung treffend, dass sich die Stadtkapel­le „wieder mega angestreng­t und wieder viele neue Stücke mit ins Programm genommen hat“. Und sie hatte nicht zu viel versproche­n. Neben traditione­llen Stücken, die zum Schunkeln und Mitklatsch­en einluden, begeistert­en auch neue Stücke wie „Zwei Zappelfing­er“. Dieses wurde von Stadtpfarr­er Maier und Brigitte Minsch an Klarinette­n vorgetrage­n und von der Stadtkapel­le begleitet. Die Klarinette­n vollführte­n einen zappelnd-musikalisc­hen Tanz, der untermalt von der Musik der Instrument­e im Hintergrun­d zu einer Ohrenweide verschmolz.

Aber nicht nur die Programmpu­nkte und die unterschie­dliche Musik – von Stücken mit Solisten oder der ganzen Kapelle – sorgten für einen gelungenen Abend. Auch die immer wieder eingestreu­ten Kommentare von Wolfgang Grösser, zweiter Vorsitzend­er, trugen zur Erheiterun­g bei. So beschrieb er lachend die Besonderhe­it der Klarinette in ihrer Eigenschaf­t als Lagerfeuer­holz. Und einiges Talent bedarf es auch, aktuelle Themen wie das anstehende Treffen von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un mit US-Präsident Donald Trump harmonisch in das laufende Programm miteinzuba­uen.

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FOTO: LEA SCHMID Für viele Wurzacher ist der Besuch des Bockbierfe­sts eine Pflicht.

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