Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Noch einmal setzt der Aufsteiger ein Ausrufezeichen
Thomas Dreßen wird bei der letzten Saison-Abfahrt in Åre Fünfter – Kristallkugeln für Goggia und Feuz
Åre (dpa/SID) - Sofia Goggia herzte die kleine Kristallkugel in ihren Armen wie ein Baby, Beat Feuz kam nach seinem Erfolg aus dem Grinsen kaum mehr heraus. Die zwei Abfahrtsasse haben sich beim Weltcup-Finale in Åre ihre jeweils ersten Disziplin-Triumphe gesichert, auch wenn die Tagessiege an andere gingen. „Davon habe ich mein Leben lang geträumt. Jetzt ist es so weit, das ist unglaublich“, sagte die italienische Olympiasiegerin. Weltmeister Feuz gestand: „Ich habe geglaubt, dass ich so etwas nie erleben werde.“
Nicht zu schlagen in den letzten Abfahrten der Saison waren US-Star Lindsey Vonn bei den Frauen und die zwei zeitgleichen (!) Österreicher Vincent Kriechmayr und Matthias Mayer.
Die deutschen Starter verpassten bei den ersten Rennen des WeltcupFinales in Schweden die Podien. Viktoria Rebensburg haderte mit ihrem vierten Platz etwas, Thomas Dreßen verbuchte seinen fünften Rang als Erfolg. „Das war super, ich bin echt zufrieden“, sagte der Aufsteiger, der die Saison als drittbester Abfahrer des Disziplin-Weltcups beendete. Das war vor ihm erst einem Deutschen gelungen: Franz Vogler im Frühjahr 1967.
Für den 24-jährigen Dreßen stehen nach einer herausragenden Saison mit zwei Weltcup-Siegen in Kitzbühel und Kvitfjell sowie Rang drei in Beaver Creek noch der letzte Super-G am Donnerstag, kleinere Rennen in Deutschland, Skitests und Sponsorentermine an, ehe er sich in einen wohlverdienten Urlaub verabschiedet. „Ich habe nichts dagegen, wenn die Saison vorbei ist“, sagte der Mittenwalder. Als zweiter deutscher Starter wurde Andreas Sander aus Ennepetal 23. und Vorletzter. „Ach, das gibt es nicht“, schimpfte er nach der Zieldurchfahrt.
Bei den Frauen, die wie die Männer wegen des vielen Neuschnees auf einer verkürzten Strecke fuhren, fehlten Rebensburg 0,05 Sekunden zum Podest. „Das ist ärgerlich. Es wäre schön gewesen, am Schluss noch mal auf dem Podium zu stehen. Aber es war ein guter Lauf“, befand sie. Und: „Ich bin immer der festen Überzeugung, dass alles zurückkommt in unserem Sport, sonst wirst du eh verrückt.“Rebensburgs Fokus liegt auf dem letzten Rennen am Sonntag im Riesenslalom, wenn sie den Sieg in der Disziplin-Wertung perfekt machen will. ANZEIGE