Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Opferstock-Räuber in Isny gefasst
Der 35-jährige Tatverdächtige kommt aus Isny
ISNY (sts/sz) - Die Polizei hat einen 35-Jährigen aus Isny festgenommen, dem zahlreiche Aufbrüche von Opferstöcken in Kirchen zur Last gelegt werden. Sein Radius könnte das bayerische Ober- und West- sowie auch das württembergische Allgäu umfasst haben. Die Polizei teilte gestern mit, dass der Zugriff nach einem Zeugenhinweis bereits am vergangenen Donnerstag erfolgt ist. Nun wird geprüft, ob dem Mann weitere Taten zuzuordnen sein könnten.
OBERALLGÄU/WESTALLGÄU (sz) Die Polizei hat einen 35-jährigen Mann festgenommen, der im Verdacht steht, seit Dezember 2017 vor allem im Oberallgäu und in Kempten vermehrt Opferstöcke in Kirchen aufgebrochen zu haben. Wie die Polizei Schwaben Süd/West am Mittwoch mitteilte, nahmen die Beamten den Tatverdächtigen aus Isny bereits vergangenen Donnerstag fest.
Laut Polizeibericht hatte eine aufmerksame Anwohnerin am 15. März einen Mann beobachtet, der sich an der Kirche im Immenstädter Ortsteil Eckarts aufhielt. Nachdem er die Kirche betreten hatte, wurde ein Alarm ausgelöst. Deshalb verließ der Tatverdächtige das Gotteshaus. Wie sich herausstellte, war der Opferstock zwar aufgebrochen, das Geld jedoch nicht entwendet.
Die Zeugin hatte sich das Kennzeichen des Fahrzeugs notiert, mit dem der Verdächtige an den Tatort gekommen war. Eine sofort eingeleitete Fahndung der Polizei aus Immenstadt, Oberstaufen, Kempten und der Verkehrspolizei Kempten verlief laut Pressemitteilung zunächst negativ. Mit dem wichtigen Hinweis auf das Kennzeichen des Mannes nahm die Polizei aus Isny den 35-jährigen Tatverdächtigen in der Nähe seines Wohnorts schließlich fest.
Seit Dezember vergangenen Jahres kam es in Kempten, im Ober- und im Westallgäu zu mehr als 30 Opferstockaufbrüchen. Auch in BadenWürttemberg seien rund 15 Fälle zur Anzeige gebracht worden. In den meisten Fällen kam der Täter nur an geringe Bargeldmengen, verursachte jedoch hohe Sachschäden.
Tatverdächtiger gesteht
Aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen den Dienststellen wies die Polizei dem 35-Jährigen eine Vielzahl der Taten nach. Der Mann räumte diese zum Großteil ein und gestand zudem, aus einer Kemptener Kleingartenanlage in mehreren Fällen Regenrinnen aus Kupfer entwendet und diese anschließend im Ausland verkauft zu haben.
Jetzt laufen Ermittlungen, ob ihm auch noch weitere Taten zur Last gelegt werden können. Wie die Polizei weiter mitteilt, wurde der 35-Jährige nach den polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt.
„Im Eckartser Fall, der zur Festnahme führte, muss der entscheidende Hinweis durch die Anwohnerin hervorgehoben werden“, schreibt die Polizei. Die Zeugin habe alles richtig gemacht, indem sie das Kennzeichen des Tatverdächtigen notierte und die Polizei über die Notrufnummer 110 informierte.