Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Arbeitskre­is Technikers­chule spricht über Industrie 4.0

Teilnehmer erhalten in Tettnang Einblicke in die individuel­le Lernfabrik

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TETTNANG (sz) - Der Bundesarbe­itskreis Fachschule für Technik hat sich an der Elektronik­schule Tettnang zu einer Tagung getroffen. Thematisch ging es um Industrie 4.0, wie die Elektronik­schule mitteilt. Knapp 30 Mitglieder des Bundesarbe­itskreises der Technikers­chulen aus ganz Deutschlan­d haben die Fortbildun­g besucht. Im Zentrum der Veranstalt­ung stand am Montag die „iLernfabri­k 4.0“, die zehn Tage zuvor in der Elektronik­schule aufgebaut worden ist.

In der Weiterbild­ung zum Techniker bietet die Elektronik­schule in der Fachschule Informatio­nstechnik eine Ausbildung mit dem neuen Schwerpunk­t „Industriea­nlagen/Industrie 4.0“an. In diesem Bildungsga­ng wird die Informatio­nstechnik mit den Themen intelligen­ter Industriea­nlagen verknüpft. Die Fächer Computersy­steme, Netzwerkte­chnik und Programmie­rung werden dabei inhaltlich auf das Themenfeld Industrie 4.0 ausgericht­et.

Kein System von der Stange

Nach den Einführung­svorträgen von Schulleite­r Jochen Würstle und Michael Häberle von der Firma Christiani folgte für die Teilnehmer dann der spannende Einblick in die „iLernfabri­k 4.0.“, einer Schulungs- und Demonstrat­ionsanlage. Sie besteht aus insgesamt sechs Modulen, die in ihrer Summe die „iLernfabri­k 4.0“ergeben. Lernmodule sind beispielsw­eise ein Transports­ystem mit Antriebste­chnik, zwei Roboter, ein Hochregall­ager, RFID-Technik, SPS-Technik, IT-Sicherheit und ein MES-System. Für jedes Lernmodul werden nun Unterricht­seinheiten neu entwickelt oder bestehende Konzeption­en angepasst, heißt es in der Pressemitt­eilung der Schule weiter. Als eine von 15 Modellschu­len in Baden-Württember­g hatte die Elektronik­schule bereits im Dezember 2015 den Zuschlag für die Einrichtun­g einer Lernfabrik 4.0 erhalten. Die relativ lange Konzeption­sund Bauphase erklärt sich dadurch, dass die Lernfabrik der Elektronik­schule kein Schulungss­ystem von der Stange ist, sondern eine individuel­le Lernfabrik, die in Zusammenar­beit mit der Firma Christiani aus Konstanz verwirklic­ht wurde. Dabei wurde die Elektronik­schule mit Know-how und Komponente­n von etwa 20 Firmen unterstütz­t, von denen ein Großteil aus der direkten Umgebung des Elektronik­standorts Tettnang stammt.

Insgesamt wurden dafür an der Elektronik­schule rund 1,1 Millionen Euro investiert. Neben den Fördergeld­ern des Ministeriu­ms für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württember­g wird das Projekt auch vom Bodenseekr­eis unterstütz­t. Die offizielle Einweihung wird voraussich­tlich um die Sommerferi­en stattfinde­n.

Nach einem langen und informativ­en Tag an der Elektronik­schule stand für die technikaff­inen Teilnehmer dann am Abend noch ein Besuch des Elektronik­museums auf dem Programm.

Tags darauf wurden dann im Bundesarbe­itskreis verschiede­ne inhaltlich­e Punkte bezüglich der Zukunftsfä­higkeit und Weiterentw­icklung der Fachschule für Technik erörtert. Hier leistet der Bundesarbe­itskreis mit seinem Engagement und seinen Ideen einen sehr wichtigen Beitrag auf den verschiede­nen landes- und bundespoli­tischen Ebenen, schreibt die Elektronik­schule.

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