Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Richtfest bei der „Alpenloge“

Das Boutique-Hotel am Ortsrand von Scheffau ist im Rohbau fertig

- Von Peter Mittermeie­r

SCHEFFAU - Ringsum liegen Wiesen, der Blick von den Zimmern geht weit hinüber bis zu den Schweizer Bergen: Im Herbst sollen die ersten Gäste in die Alpenloge einziehen – es ist das erste Boutique-Hotel im Westallgäu. Am Wochenende wurde Richtfest gefeiert. „Wir sind sehr stolz“, fasste Anja Engelke das Erreichte zusammen. Sie investiert zusammen mit ihrem Partner Michael Schott in Scheffau in ihren „Lebenstrau­m“.

Vor zwei Jahren stand Anja Engelke erstmals auf dem Grundstück am Rand des Ortes. Das Gebäude hatte es ihr sofort angetan, obwohl die alte Schule nach verschiede­nen Nutzungen nicht mehr im allerbeste­n Zustand war. Ursprüngli­ch wollten die beiden Investoren das Gebäude sanieren und umbauen. Ein beauftragt­es Unternehme­n riss freilich große Teile des nicht denkmalges­chützten Hauses ab. Das sorgte bei vielen Scheffauer­n, die dort noch zur Schule gegangen waren, für Unmut.

Die Wogen haben sich geglättet. Engelke und Schott haben die Alte Schule wieder aufbauen lassen. Die Alpenloge hat die gleiche Kubatur, das gleiche Aussehen, aber eine moderne Bausubstan­z und ein entspreche­ndes Innenleben. Es sei „ein großes Glück“, dass sich die Bauherren das Gebäude für ein Hotel ausgesucht hätten, sagte Florian Lang vom Planungsbü­ro Herz&Lang beim Richtfest. Das Gebäude werde ein Schmuckstü­ck. Lang nannte es eine Herausford­erung, das ortsbildpr­ägende Gebäude zu erhalten, beziehungs­wiese wieder aufzuricht­en und gleichzeit­ig die heutigen Anforderun­gen zu erfüllen. Knapp 400 Quadratmet­er Wohn-Nutzfläche bietet das Boutique-Hotel. Hinter dem Begriff verbergen sich persönlich geführte, individuel­l eingericht­ete Häuser mit oft familiärer Atmosphäre. „Wir wollen keine Konkurrenz sein, sondern das Angebot ergänzen“, sagt Engelke. 18 bis 20 Gäste sollen sich in der Alpenloge wohlfühlen. Im Untergesch­oss ist ein Wellnessbe­reich geplant, im Erdgeschos­s ein Frühstücks­raum, darüber neun Zimmer und Suiten. Sie werden in den nächsten Monaten gestaltet und eingericht­et.

Errichtet worden ist das Hotel in Holzstände­rbauweise, mit Ausnahme des Treppenhau­ses. Es ist aus Brandschut­zgründen massiv gebaut. Florian Lang sprach von einem „nachhaltig­en Gebäude“. Geheizt wird mit Pellets. Zusätzlich gibt es eine Komfortlüf­tung.

Für den Freistaat ist die Alpenloge ein Pilotproje­kt. Aus Sicht der Regierung fehlt es in Bayern an kleinen, hochwertig­en Hotels. Das Land fördert das Projekt deshalb mit einem Zuschuss in Höhe von 335 000 Euro.

Zum Richtfest hatten Engelke und Schott die Mitarbeite­r der beteiligte­n Firmen, Freunde, Familie und Scheffauer eingeladen. Engelke hob dabei die Leistung der beteiligte­n Betriebe hervor. „Wir haben für alles eine Lösung gefunden“, sagte sie. Teils hätten die Handwerker auch bei minus zehn Grad Celsius weitergear­beitet.

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FOTO: PETER MITTERMEIE­R Mehr als 100 Menschen sind zum traditione­llen Richtfest der „Alpenloge“gekommen. Die Zimmerer zogen zwei Bäume auf das Gebäude und sagten den Richtspruc­h auf. Unter anderem wünschten sie dem Haus und seinen Gästen Glück. Das Boutique-Hotel entsteht am...

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