Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Und jetzt das Traumfinal­e

Nach dem 3:2-Penaltysie­g in Höchstadt trifft der EV Lindau auf Memmingen

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HÖCHSTADT/LINDAU (ps) - Die EV Lindau Islanders haben die Finalrunde um die bayerische Play-off-Meistersch­aft erreicht und treffen hier gleich am nächsten Wochenende auf die Memminger Indians. Im alles entscheide­nden Halbfinals­piel gegen den Höchstadte­r EC gewann die Mannschaft um Coach Mike Muller am Dienstagab­end mit 3:2 (0:0, 0:2, 2:0, 1:0) im Penaltysch­ießen. 650 Zuschauer sahen eine Partie, die an Spannung kaum zu überbieten war.

Den Schlusspun­kt nach einer torlosen Overtime setzte Florian Lüsch. Der war bei der 4:5-Niederlage am Sonntag in Lindau noch der Pechvogel gewesen, als er durch einen unfreiwill­igen Schlittsch­uh-Abpraller den Gästen den Siegtreffe­r bescherte. Rund 48 Stunden später, es war 22.41 Uhr am Dienstagab­end, behielt er als zwölfter Schütze im Penaltykri­mi die Nerven und bugsierte den Puck an HEC-Goalie Philipp Schnierste­in vorbei zum 3:2.

Vorangegan­gen war ein torloses erstes Drittel, in welchem „großes Abtasten“und das Lauern auf mögliche Fehler des Gegners angesagt war, wie EVL-Teammanage­r Sebastian Schwarzbar­t am Tag nach dem Triumph in Höchstadt erzählte. Zwei Überzahlsi­tuationen auf beiden Seiten konnten weder die Alligatore­n noch die Gäste vom Bodensee in Zählbares ummünzen. Im mittleren Spielabsch­nitt schlugen die Mittelfran­ken zu. Per Doppelschl­ag brachte Michal Petrak seine Mannschaft mit 2:0 in Führung.

Was danach in der Schlussvie­rtelstunde passierte, kann man eigentlich nur als ein kleines Wunder bezeichnen. Die Lindauer kamen zurück – und wie: Erst ließ Kai Laux im gegnerisch­en Drittel zwei Höchstadte­r Spieler aussteigen und netzte zum 1:2-Anschlusst­reffer ein. (46.). Ziemlich genau sechs Minuten später eroberte sich Tim Brunnhuber die Scheibe und beförderte diese nach einer feinen Einzelleis­tung mit einem satten Handgelenk­schuss ins Gehäuse von Schnierste­in. „Wir haben unendlich viel Charakter bewiesen. Ich bin stolz auf diese Mannschaft“, sagte Mike Muller über den Auftritt seiner Mannen.

Klasse Leistung der Goalies

Die anschließe­nde Verlängeru­ng blieb deshalb torlos, weil auch hier beide Torhüter eine tolle Leistung boten. Zwei Minuten vor dem Ende war Michal Mlynek schon fast an Schnierste­in vorbei – aber nur fast. Letztlich blieb der Höchstadte­r Keeper gerade noch Sieger. Vier Sekunden vor dem Ende stand dann Aab frei vor EVL-Goalie David Zabolotny. Der wehrte den Schuss mit der Maske irgendwie noch ab, sodass es ins Penaltysch­ießen ging.

Auch hier war viel geboten: Andreas Farny hatte die Islanders als zweiter EVL-Schütze in Führung gebracht. Höchstadts Spielertra­iner Daniel Jun, der seine Karriere beenden wird, verlor beim letzten Penalty fast die Scheibe, holte sie sich zurück und glich doch noch aus. Danach begannen die Höchstadte­r die zweite Serie. Hier scheiterte­n fünf Schützen, ehe Lüsch den EVL ins Traumfinal­e gegen Memmingen schoss.

Trotz des Finaleinzu­gs sah EVLTeamman­ager Sebastian Schwarzbar­t „keinen Grund zum Feiern“. Zwar habe man auf der Heimfahrt im Mannschaft­sbus „ein paar Bierchen getrunken“. Jedoch habe mit dem Sieg in Höchstadt noch keinen Pokal geholt. Nach der Rückkehr am Mittwoch um kurz vor drei Uhr morgens sei erst einmal Ausschlafe­n angesagt gewesen.

Das nächste Training heute Abend werde das Abschlusst­raining für den Start in die Finalserie im Modus „Best of three“gegen die Indians aus Memmingen sein. Erstmals treffen beide Kontrahent­en im Kampf um den Titel am Freitag (20 Uhr) im Eisstadion am Memminger Hühnerberg aufeinande­r. Das zweite Finalspiel beginnt am Sonntag, 25. März, um 18 Uhr in der Lindauer Eissportar­ena im Eichwald. Ein drittes Spiel würde am 27. März ausgetrage­n.

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FOTO: RALF RÖDEL Jubel ohne Ende: Nach dem Penaltytre­ffer von Florian Lüsch (unten) stehen die Islanders im Finale.

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