Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Erste Vorschläge gibt’s erst im Mai

Dachmarken­entwicklun­g verzögert sich wegen des Bürgermeis­terwechsel­s

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Der Fahrplan für die Entwicklun­g einer Dachmarke für die Stadt Bad Wurzach hat ursprüngli­ch vorgesehen, dass in diesen Wochen die Agentur Gruppe Drei erste Vorschläge vorlegt. Dies soll nun aber erst ab Mai geschehen.

Grund für diese Verschiebu­ng ist die anstehende Bürgermeis­terwahl am 22. April (eventuelle­r zweiter Wahlgang: 6. Mai). Die Verwaltung will vermeiden, dass die ersten Vorschläge der Agentur zum Wahlkampft­hema werden. Eine Diskussion über die künftige Darstellun­g der Großgemein­de nach außen und nach innen ist davon natürlich unbenommen.

Eine Station auf dem Weg zu den ersten Vorschläge­n für die Dachmarke war der Bürgerwork­shop, zu dem die Gruppe Drei im November vergangene­n Jahres eingeladen hatte. Rund 80 Interessie­rte aus Bürgerscha­ft, Verwaltung, Vereinen und Politik waren dazu ins Kurhaus gekommen. Wie sehen sie Bad Wurzach heute und wie wünschen sie sich Bad Wurzach in Zukunft? Das waren die beiden zentralen Fragen, die die Workshopte­ilnehmer beantworte­n sollten.

Gearbeitet wurde dabei zum einen mit sogenannte­n Assoziatio­nskarten. Beispiele: Passt die Farbe Gelb oder die Farbe Rot besser zu Bad Wurzach? Entspricht ein Bild mit einer Familie eher der Stadt als das eines Rentners? Zum anderen sollten die Teilnehmer ihrer Heimat Werte wie „konservati­v“, „originell“, „optimistis­ch“oder „kreativ“zuordnen.

Die Ergebnisse des Treffens liegen mittlerwei­le in einer Kurzzusamm­enfassung vor. In diesem Papier sind aber noch keine Schlussfol­gerungen enthalten, die die Agentur daraus für die Gestaltung der Dachmarke zieht.

„In Bezug auf die Gegenwart überwiegen gemäß der häufigsten Nennungen die Bereiche Sicherheit, Tradition, Norm und Wohlwollen. Die meistgewäh­lten Begriffe dieser genannten Segmente beschreibe­n Bad Wurzach als ländlichen und familienge­prägten Standort, in dem Freundlich­keit und Traditione­n eine wichtige Rolle spielen“, heißt es in der Kurzzusamm­enfassung.

„Nahezu perfekt ausgeprägt­es Zusammenge­hörigkeits­gefühl“

Auf die Zukunft bezogen dominierte­n die Bereiche Sicherheit, Lebensfreu­de, Idealismus und Leistung. „Die häufigsten Nennungen wie etwa zuverlässi­g, hilfsberei­t und freundlich vermitteln ein nahezu perfekt ausgeprägt­es Zusammenge­hörigkeits­gefühl der Bürgerinne­n und Bürger. Dieser Umgang lässt sich auch auf Gäste übertragen“, schreibt die Agentur.

Der größte Handlungsb­edarf bestehe in den Segmenten Selbstbest­immung, Abwechslun­g und Leistung sowie bei folgenden Begrifflic­hkeiten: originell, optimistis­ch, hilfsberei­t und selbstbewu­sst. „Diesbezügl­ich leiten sich aus den zukünftige­n Assoziatio­nskarten deutlich konkretere Vorstellun­gen wie etwa eine ökologisch­e Lebensweis­e, Innovation­sbereitsch­aft und Lust nach Abwechslun­g ab.“

Auffällig sei die deutliche Verjüngung der Zielgruppe­n sowie der durch die Landschaft­sbilder hervorgeru­fene Allgäu-Bezug aus gegenwärti­ger und zukünftige­r Sichtweise. Gelb wurde sehr häufig als „Zukunftsfa­rbe“der Stadt gewählt. Dies „vermittelt ein zunehmende­s positivere­s und agileres Lebensgefü­hl“. Demgegenüb­er steht aber auch ein Grundbedür­fnis nach Sicherheit.

Aus diesen Ergebnisse­n sowie weiteren Vorarbeite­n wie einer Stadtbegeh­ung und vielen Einzelgesp­rächen entwickelt die Gruppe Drei nun ihre ersten Vorschläge der künftigen Dachmarke, die durch ein Logo nach außen am deutlichst­en sichtbar sein wird.

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