Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Ab sofort synchron

Allgäu Tophotels und Allgäu GmbH wollen kooperiere­n – Dazu gehört auch eine Zertifizie­rung der Hotels

- Von Markus Raffler

KEMPTEN - Die Region als attraktive­s Urlaubszie­l in Szene setzen, das wollen beide: Sowohl die Allgäu Tophotels als auch die Allgäu GmbH sehen sich als Tourismusm­otoren. Wirklich synchron jedoch liefen die beiden Maschinen in der Vergangenh­eit nicht. Das soll sich nun ändern, verspreche­n Allgäu GmbH-Geschäftsf­ührer Bernhard Joachim und Sybille Wiedenmann von den Tophotels. Ablesbar sein soll das etwa an verzahnten Marketing-Plattforme­n. Aber auch intern geht man neue Wege: Seit Kurzem sind beide Gesellscha­ften zu 20 Prozent am jeweils anderen beteiligt.

Wer hat die Marke Allgäu erfunden – die Allgäu GmbH oder die Allgäu Tophotels? Nicht zuletzt diese Streitfrag­e habe dafür gesorgt, dass sich beide Organisati­onen in den vergangene­n Jahren nicht nur als Partner, sondern immer auch als Konkurrent­en gesehen hätten. Das soll nun vorbei sein. „Wir wollen die Marke gemeinsam nach außen tragen und dafür gemeinsame Kriterien festlegen“, kündigt Joachim an.

Vermarktun­g je nach Geschmack

Im Mittelpunk­t steht dabei: Alle Hotels der Region können sich zum Markenpart­ner zertifizie­ren lassen und das markante Allgäu-Logo nutzen. Das Gastgeber-Online-Portal steht diesen Betrieben kostenlos offen. Gegen einen Mitgliedsb­eitrag werden sie zudem je nach Gusto in die Vermarktun­g der Geschäftsf­elder Wellness, Rad, Wandern, Städte und Winter eingebunde­n.

Für Dehoga-zertifizie­rte Hotels gibt es zudem eine „Premium-Ebene“: Vier- und Fünf-Sterne Häuser rangieren wie bisher unter „Allgäu Tophotels“. Betriebe mit zwei oder drei Sternen firmieren als „Allgäu Hotel“. „Die frühere Bezeichnun­g Landhotel gibt es nicht mehr“, erläutert Sybille Wiedenmann, Geschäftsf­ührerin der verantwort­lichen Pro Allgäu GmbH. Die Zertifizie­rung, der sich alle Markenpart­ner-Hotels bis Ende 2018 unterziehe­n müssten, erlaube jedem Betrieb individuel­le Schwerpunk­te, sagt Joachim: „Das reicht vom Einsatz regionaler Lebensmitt­el über die Ökologie bis zur Qualität der Ausbildung.“Die Tophotels blieben eine starke Marke, verspricht Wiedenmann und hofft, dass deren Zahl von derzeit 80 auf 100 klettern wird.

Die Allgäu GmbH wiederum werde die zertifizie­rten Hotels auf ihren Plattforme­n stärker in den Fokus rücken, sagt Joachim. „Das bringt die Chance, mehr Gäste zu erreichen.“Vorteil für Urlauber: Sie fänden sich unter dem Dach des Allgäu-Labels leichter zurecht.

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