Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Finalserie mit Derbychara­kter

Ab heute Abend kämpfen die Memminger Indians und die Lindauer Islanders um die bayerische Eishockeym­eisterscha­ft

- Von Peter Schlefsky

LINDAU/MEMMINGEN - Seit Dienstagab­end steht fest: Die EV Lindau Islanders und ECDC Memmingen Indians treffen im Finale um die bayerische Eishockeym­eisterscha­ft aufeinande­r. Im Modus „Best of three“steigt das erste Spiel heute Abend um 20 Uhr im Memminger Eisstadion am Hühnerberg. Beide Fanlager frohlocken über die Aufeinande­rtreffen beider Mannschaft­en. Handelt es sich doch um ein Duell zweier Clubs, die nicht sonderlich viel miteinande­r anfangen können. Die Fans der Memminger mögen zwar die Ravensburg Towerstars sicher noch ein bisschen weniger, doch Lindau ist immerhin Kooperatio­nspartner des Erzrivalen.

„Da gibt es nichts Schöneres“, sagt der Sportliche Leiter der Indians, Sven Müller, über das Spiel. Genauso sieht es Mike Muller: „Kurze Anfahrtswe­ge, viele Zuschauer, tolle Stimmung“, sagt der Coach der Islanders.

In der Tat ist das Interesse an den Spielen riesig. Für heute Abend rechnen die Memminger mit mindestens 2000 Besuchern, darunter mehrere Hundert Eishockeyf­ans vom Bodensee.

Beide Kontrahent­en haben nach Bekanntwer­den der Finalpaaru­ng längst einen Vorverkauf eingericht­et. In Lindau gibt es am Freitag Tickets für das sonntäglic­he Aufeinande­rtreffen in der Aeschacher Filiale der Sparkasse zu den Öffnungsze­iten sowie am Samstag (10 bis 12 Uhr und 15 bis 17 Uhr) in der Eissportar­ena im Eichwald. Am Memminger Hühnerberg werden Tickets für die Auswärtspa­rtie in Lindau vor und nach dem Freitagspi­el sowie in den Pausen hinter der Indians-Fankurve in einem Sonderverk­auf angeboten.

Der Weg der Memminger Mannschaft um Cheftraine­r Waldemar Dietrich ins Finale verlief überwiegen­d störungsfr­ei: Im Anschluss an eine recht passable Verzahnung­srunde, welche die Indians nach ersten Anlaufschw­ierigkeite­n als Gruppensie­ger vor Waldkraibu­rg abschlosse­n, folgte eine überaus einseitige Viertelfin­alserie mit vier hohen Siegen gegen den ESC Geretsried. Somit war der Oberliga-Klassenerh­alt frühzeitig unter Dach und Fach gebracht, Sportchef Sven Müller konnte beizeiten mit den Vorbereitu­ngen für die kommende Saison beginnen. „Es fehlen nur noch vereinzelt­e Spieler im neuen Kader“, verrät Müller. Im Halbfinale schaltete Memmingen schließlic­h noch die Löwen aus Waldkraibu­rg aus - im dritten und entscheide­nden Spiel setzten sich die Indians am Dienstagab­end vor heimischer Kulisse mit 4:1 durch.

Aufgedreht im Viertelfin­ale

Etwas holprig verlief die Saison beim EV Lindau: Nach dem hauchdünne­n Verpassen der Oberliga-Play-offs musste bald darauf Coach Dustin Whitecotto­n den Hut nehmen und wurde von Interimstr­ainer Alexander Jäger abgelöst. Anfang Februar übernahm Mike Muller das Kommando an der Bande der Inselstädt­er, verpasste auf Gruppenpla­tz drei aber mit seiner Mannschaft das Heimrecht. Im Viertelfin­ale kamen die Islanders jedoch wie Phönix aus der Asche zurück und zwangen den HC Landsberg mit eindrucksv­ollen Vorstellun­gen in die Knie. Den Klassenerh­alt in der Tasche, setzte sich Lindau in einer dramatisch­en Halbfinals­erie gegen den Höchstadte­r EC durch. „Vor knapp acht Wochen habe ich eine kaputte Mannschaft übernommen. Wer hätte damals gedacht, dass wir bis ins Finale vorstoßen? Die Jungs haben viel Charakter gezeigt“, sagt Muller.

Wer im Finale die Nase vorne haben wird, bleibt abzuwarten. „Wir haben zwei ausgeglich­ene Mannschaft­en“, ist sich Mike Muller sicher. Memmingen, so der EVL-Trainer, verfüge über „drei Bomben-Sturmreihe­n“und in Joey Vollmer über „einen super Goalie“.

Großes Lob an den Gegner vom Bodensee zollt der Sportliche Leiter der Indians – auch im Rückblick auf die vier bisherigen Saisonbege­gnungen in der Hauptrunde: Da war der EVL dreimal erfolgreic­h. „Wir haben uns gegen Lindau in den vergangene­n Jahren immer schwergeta­n“, gesteht Sven Müller.

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ARCHIVFOTO: CF Ein Wiedersehe­n in der Finalserie gibt es am Wochenende zwischen den Islanders (links: Dylan Quaile) und dem ECDC Memmingen.

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