Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Zufriedenheit in Bad Wurzach, Trauer in Aichstetten
Anmeldezahlen für neue 5. Klassen an den weiterführenden Schulen liegen vor
AICHSTETTEN/BAD WURZACH Die Werkrealschule in Aichstetten hat im zweiten Jahr in Folge zu wenige Anmeldungen für die 5. Klassenstufe. Damit droht ihr die Schließung. Zufriedenheit über die Anzahl von Anmeldungen herrscht dagegen an den weiterführenden Schulen in Bad Wurzach.
„Wir haben zwölf Anmeldungen, darunter zwei von unserem Kooperationspartner, der Sprachheilschule Arnach“, sagt der kommissarische Schulleiter Hartmut Forstner. 16 Anmeldungen müssen mindestens vorliegen, um eine neue 5. Klasse bilden zu dürfen. Bereits im Vorjahr verfehlte die Eichenwaldschule mit fünf Jugendlichen dieses Ziel klar. Die Regelung besagt, dass in diesem Fall die Schule geschlossen wird. Im Aichstettener Fall wäre dies in dem Jahr der Fall, in dem die derzeitige sechste Klasse ihren Abschluss gemacht hat, also in gut vier Jahren.
Forstner und das Lehrerkollegium hoffen noch darauf, dass ihnen Schulamt oder Kultusministerium eine Ausnahmegenehmigung erteilen. „Das liegt jetzt aber nicht mehr in unserer Hand“, so der Schulleiter bedauernd. Wann die Behörden ihre Entscheidung fällen, weiß er nicht.
„Wir haben gut Werbung für unsere Schule gemacht“, sagt Forstner rückblickend. „Aber wenn Eltern entscheiden, ihr Kind trotz Werkrealschulempfehlung lieber auf höhere Schulen zu schicken, entzieht sich das unserer Einflussmöglichkeit.“
Sollte die Schließung der Schule amtlich werden, muss sich die Gemeinde Aichstetten für das Gebäude eine neue Nutzung überlegen. Zufriedenheit dagegen in Bad Wurzach: Alle drei weiterführenden Schulen haben genügend Anmeldungen für die 5. Klassen des kommenden Schuljahrs. 37 Jugendliche werden 2018/2019 die 5. Klasse in der Werkrealschule besuchen. „Damit können wir zwei Klassen bilden. Das war unser Ziel, und daher sind wir sehr zufrieden“, sagt Klaus Patzner. Er freut sich über eine „stabile Nachfrage“ für diese Schulart. Bereits im Vorjahr hatten 49 Anmeldungen vorgelegen. Für die benachbarte Realschule wurden 65 Jugendliche von ihren Eltern angemeldet. Damit kann dort dreizügig unterrichtet werden. „Darauf hatten wir gehofft“, sagt Schulleiter Dietmar Schiller und ist dementsprechend sehr zufrieden.
Dies ist auch Klaus Amann, der stellvertretende Rektor des Gymnasiums Salvatorkolleg Bad Wurzach. Dort haben fürs kommende Schuljahr 88 Eltern ihr Kind für die 5. Klasse angemeldet. „Bei einem angestrebten Klassenteiler von 30 können wir damit drei Klassen bilden. Das ist richtig gut aufgegangen“, freut sich Amann.