Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Kaum Überlebende bei Absturz
Flugzeugunglück auf Kuba mit mehr als 100 Passagieren
HAVANNA (dpa) - Beim Absturz eines Passagierflugzeugs unmittelbar nach dem Start in Kuba sind vermutlich mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der kubanischen Parteizeitung „Granma“wurden am Freitag zunächst nur drei Überlebende gefunden. Sie befanden sich laut des Berichts in einem kritischen Zustand.
Der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel rechne mit einer hohen Opferzahl, wie er am Freitag der mexikanischen Tageszeitung „Milenio“sagte. An Bord der Maschine seien 104 Passagiere gewesen.
Die Besatzung stammt nach Behördenangaben aus Mexiko. Sie habe aus einem Piloten, einem Co-Piloten und drei Flugbegleiterinnen bestanden, teilte das Verkehrsministerium des Landes mit. Über die Nationalität der Passagiere war zunächst nichts bekannt.
„Granma“berichtete dagegen von insgesamt 105 Passagieren, darunter mehrere Kinder. Bei dem Flugzeug handle es sich um eine Maschine des Typs Boeing 737, das die staatliche kubanische Fluggesellschaft von der mexikanischen Fluggesellschaft Damojh angemietet hatte, hieß es. Diese wurde 1990 in Mexiko gegründet, zur Flotte zählen laut Ministerium lediglich drei Flugzeuge.
Der Flug war nach Angaben von Prensa Latina auf dem Weg vom Flughafen der Hauptstadt Havanna in die Stadt Holguín. Auf Videoaufnahmen war eine dichte Rauchwolke in der Nähe des Flughafens zu sehen.
Der letzte größere Unfall einer Passagiermaschine auf Kuba hatte sich 2010 ereignet. Damals war in dem Karibikstaat ein Flugzeug der Airline Aerocaribbean mit Touristen an Bord auf dem Weg vom östlich gelegenen Santiago de Cuba nach Havanna abgestürzt. Alle 68 Insassen, darunter zwei Deutsche, starben.