Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Die Umsetzung des Isnyer Radverkehrskonzepts – Teil 2
Was Querungshilfen und Fahrradstraßen für unterschiedliche Verkehrsteilnehmer bedeuten
ISNY (jl) - Im Sommer 2016 und 2017 wurden Maßnahmen des Isnyer Radverkehrskonzepts umgesetzt, das von einem Kölner Planungsbüro entwickelt und vom Isnyer Gemeinderat einstimmig beschlossen wurde. Im Mittelpunkt stand die Sicherheit des Schulwegenetzes. Gestern berichtete die SZ über Radfurten, Aufpflasterungen und Schutzstreifen. Im Folgenden nun die weiteren Besonderheiten im Zusammentreffen von Kfz- und Radverkehr, die Querungshilfen und Fahrradstraßen:
Querungshilfen sind im Zusammenhang mit der Überquerung von Hauptverkehrsstraßen gemäß den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen obligatorisch. Sie sollen der sicheren Straßenquerung für Fußgänger dienen.
„Kompakte Mittelinseln“als solche Querungshilfen wurden in der Lindauer Straße auf Höhe vom McDonalds und im vergangenen Jahr auch in der Kemptener Straße in Höhe Wilhelm-Nagel-Weg gebaut.
Im Gegensatz dazu gibt es auch sogenannte „geteilte Querungshilfen“. Das sind „Mittelinseln“, die an Kreuzungen meist so weit von der querenden Straße weg verzogen werden, dass sie für den Radverkehr nicht mehr attraktiv sind. Hier wer- den zwei Mittelinseln vor und nach der Kreuzung durch Markierungen verbunden, die eine 2,50 Meter breite Aufstellfläche zwischen den Fahrbahnen schaffen. Eingerichtet wurden sie in der Maierhöfener Straße, in der Lindauer Straße am GeneralMoser-Weg und an der Kreuzung von Karl-Wilhelm-Heck-Straße und Rainstraße.
Fahrradstraßen sind Radwege auf der Fahrbahn. Der Radverkehr genießt hier Vorrang, und der Autoverkehr erhält einen „Gast-Status“– Pkw müssen sich den Radlern unterordnen: Fahrräder unterliegen hier nicht dem Rechtsfahrgebot und dürfen auch nebeneinander fahren. Für die Fußgänger ändert sich nichts.
Fahrradstraßen sind überall dort sinnvoll, wo Straßenabschnitte für den Kfz-Verkehr wenig, aber für den Radverkehr sehr bedeutend sind. Es gilt Tempo 30 für alle Verkehrsteilnehmer.
Alle in Isny neu eingerichteten Fahrradstraßen sind Teil des Schulwegenetzes: der Schützenweg, die Rainstraße, der westliche Teil der Seidenstraße und die Kastellstraße östlich des Vorstadtadlers.
Der westliche Teil der Kastellstraße ist keine Fahrradstraße, wurde aber in die Tempo 30-Zone des nördlich angrenzenden Wohngebiets eingebunden.