Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
An der Erba geht es Schlag auf Schlag
Erschließung in Wangen läuft an – Brücke und Sickerbecken entstehen am Südwestende
WANGEN - Auf dem Erba-Gelände geht es derzeit Schlag auf Schlag. Vor wenigen Wochen erst wurde die Neue Mitte feierlich eingeweiht, da hatten parallel bereits die Bauarbeiten für die Erschließung des Gebiets an sich begonnen. Derzeit prägen Baugeräte und schweres Gerät die Szenerie am südwestlichen Ende des Areals hinaus Richtung Lottenmühle.
Vor den Sommerferien des vergangenen Jahres hatten manche Stadträte buchstäblich mit den Hufen gescharrt, als das Tiefbauamt seine Pläne zur Erschließung der Erba im Stadtparlament vorstellte. „Endlich“oder „überfällig“waren Schlagworte, die damals in der Sitzung fielen. Entsprechend stimmte der Gemeinderat dem Millionenprojekt zu.
Und das beinhaltet im wesentlichen drei Punkte: Weite Teile des einstigen Fabrikgeländes werden erschlossen – und zwar mit Wasser- und Abwasserleitungen. Dazu kommen die Stromund die Nahwärmeversorgung der Stadt. Baulich markant präsentieren sich derzeit vor allem die beiden weiteren Punkte: der Aushub eines Sickerbeckens sowie der Bau einer Rohrbrücke über den angrenzenden Kanal. Letztere ist im Zuge der Erschließung für das Abwasser nötig. Gleichwohl soll sie später auch einen Nutzen für Naherholungssuchende haben.
Peter Ritter äußert sich dieser Tage zufrieden mit dem Verlauf der Arbeiten, die Mitte Mai begonnen hatten und mit deren Abschluss er in einer Zeitspanne zwischen Ende Oktober und Mitte November rechnet. Die Kosten dafür beziffert der Tiefbauamtsleiter derzeit auf geschätzte 2,1 Millionen Euro. Konkret stand und steht in diesen Tagen Folgendes an: Im Bereich des künftigen Sickerbeckens war die obere Bodenschicht abgetragen und das Gelände „ausgekoffert“worden.
Mit dem erneuten Auftrag des Oberbodens wäre das Becken als erstes fertig. Parallel dazu entsteht in der kommenden Woche eine Baustraße für die noch folgenden Erschließungsarbeiten. Sie geht von der Spinnereistraße ab und zieht sich am Marthaheim vorbei sowie, dann nach links abknickend, parallel zum südwestlichen Ende der Bebauung bis hin zur derzeitigen Baustelle. Später soll sie einmal zu einem Fußgängerweg umgestaltet werden, kündigt Peter Ritter an.
Ebenfalls in den nächsten Tagen sollen dann die eigentlichen Erschließungsarbeiten vom Sickerbecken aus beginnen. Dass die Vorbereitungen dazu längst angelaufen sind, ist vor Ort ersichtlich, stapeln sich doch schon die Leerrohre in großer Zahl auf der Baustelle.
Die Leitungen für Wasser, Abwasser, Strom und Fernwärme sollen weite Teile des Erba-Geländes erschließen. Gedacht ist die Erschließung für alle veräußerten Gebäude und Grundstücke dort sowie für die sich nach wie vor in städtischer Hand befindlichen Immobilien. Letztlich reichen die Verbindungen bis hin zum Pförtnergebäude beziehungsweise dem Wasserkraftwerk T8. Der Tiefbauamtsleiter betont auf Nachfrage die Bedeutung der deutlich sichtbaren und von vielen Spaziergängern und Radlern beäugten Baustelle: „Das ist ganz wichtig, damit da Leben rein kommt.“Wie er überhaupt von „Riesenfortschritten“spricht – und damit auch die mittlerweile weit gediehenen Abrissarbeiten der Gebäude am anderen Ende der Erba meint.
Leben reinbringen soll übrigens auch die eigentlich für Abwasserrohre nötige neue Brücke über den Kanal in direkter Nachbarschaft zum künftigen Sickerbecken. Laut Ritter biete diese Verbindung einen Zusatznutzen, die später Radler und Fußgänger auch in Form von Rundwegen in diesem Gebiet nutzen könnten.