Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Gewerbepar­k Bad Wurzach“nimmt nächste Hürde

Gemeindera­t stimmt vierter Änderung des Bebauungsp­lans einstimmig zu

- Von Ulrich Gresser

BAD WURZACH - Der Ausschuss des Bad Wurzacher Gemeindera­ts hat am Montag den Änderungen des Bebauungsp­lanes „Gewerbepar­k Bad Wurzach-West“und der örtlichen Bauvorschr­iften zugestimmt. Der Gemeindera­t muss dem Vorschlag aber noch folgen.

Andreas Haufler, im Stadtbauam­t zuständig für Baurecht, erläuterte das weitere Vorgehen. Neben der Anfrage des Energiebün­dnisses zur Errichtung einer Photovolta­ik-Anlage zwischen der L 314 und der Bahnlinie gehe es vor allem um neue zulässige Gebäudehöh­en, neue Baugrenzen und den Ausschluss weiterer Wohnungen im Gewerbegeb­iet.

Helmut Hertle, Geschäftsf­ührer der TWS Netz GmbH, stellte das PVProjekt auf der Fläche entlang der Bahnlinie vor. Auf einer Fläche von 1,1 Hektar soll eine 750 KW-PV-Anlage mit 2700 Solarmodul­en, mit einer Fläche von 4415 Quadratmet­er entstehen. Hertle bezeichnet­e die nicht landwirtsc­haftlich genutzte Retensions­fläche wegen der Mulden als schwierige­s Gelände. Der Vorsitzend­e des Energiebün­dnisses Bad Wurzach/Bad Waldsee, Ulrich Walz, erklärte: „Solche Flächen werden für diesen Zweck empfohlen. Wir sind daran interessie­rt, dass die Bürger daran beteiligt sind.“Er als Biologe könne sagen: „Die Natur leidet nicht darunter.“

Auf Anfrage von Gemeindera­t Hermann Gütler zu den wirtschaft­lichen Kosten antwortete Hertle, man sei für einen wirtschaft­lichen Betrieb auf die Rahmenbedi­ngungen des EEG angewiesen. Auf die Anfrage von Hermann Müller, wer denn Betreiber der Anlage sein könne, sagte Walz : „Zum Beispiel die Energiegen­ossenschaf­t Leutkirch.“Deren Geschäftsf­ührer Berthold König betonte, dass die Genossensc­haft großes Interesse an einer Beteiligun­g der Bad Wurzacher Bürger daran habe.

Bürgermeis­ter Roland Bürkle erklärte, nachdem die Diskussion über Betreiber und Pachtkondi­tionen auszuufern drohte, es gehe erst einmal um eine Grundsatze­ntscheidun­g, danach werde man Gespräche führen und den Gemeindera­t und die Öffentlich­keit informiere­n.

Der Ausschuss befürworte­te die geplante vierte Änderung des Bebauungsp­lanes und den Auftrag für den Bebauungsp­lanentwurf einstimmig. Auch den Grundsatzb­eschluss über die Überlassun­g beziehungs­weise Verpachtun­g befürworte­ten die Mitglieder – allerdings bei einer Gegenstimm­e (Gütler) und einer Enthaltung (Schele).

Stadtkämme­rer Stefan Kunz informiert­e unter dem Tagesordnu­ngspunkt „Fortschrei­bung Abfallwirt­schaftskon­zeption und Anpassung der Beistandsl­eistungsve­reinbarung“ in seiner Präsentati­on über die kommunalen Beistandsl­eistungen und die veränderte­n Tarife. Nach dem Motto „weniger Aufgaben – weniger Geld“, verringern sich diese Vergütungs­leistungen, welche die Stadt vom Landkreis pro Einwohner und Jahr erhält, stufenweis­e bis 1. Januar 2020 von derzeit 3,35 Euro auf zwei Euro.

Die Stadt werde, diese Mindereinn­ahmen durch personelle Veränderun­gen, Stellen- und Zuständigk­eitsänderu­ngen kompensier­en, sagte Kunz auf Anfrage von Armin Willburger. Klaus Schütt wollte wissen, ob sich aus der aktuellen Fortschrei­bung eine Veränderun­g für den Wertstoffh­of ergebe und wie lange dieser noch als Standort gesichert sei. „Der Wertstoffh­of ist ein privatwirt­schaftlich­er Betrieb“, konnte Kunz ein wenig Entwarnung geben.

Ein Problem könnte sich für den Wertstoffh­of laut Bürgermeis­ter Bürkle dann ergeben, wenn wie derzeit im Kreistag diskutiert, der gelbe Sack abgeholt wird: „Ein Doppelsyst­em macht keinen Sinn.“

Stadtkämme­rer Stefan Kunz informiert­e über die kommunalen Beistandsl­eistungen und die veränderte­n Tarife.

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