Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Feuerwehren aus dem Kreis zeigen ihre Klasse
Am Leistungswettbewerb in Bad Wurzach nehmen 36 Gruppen teil
BAD WURZACH - Die freiwillige Feuerwehr Bad Wurzach hat am Samstag den Leistungswettbewerb der Feuerwehren im Landkreis Ravensburg ausgerichtet. Bei dem Großereignis kämpften 36 Gruppen der Aktiven und neun Jugendgruppen um den Erhalt der Leistungsspange.
Bereits ab 7.30 Uhr liefen die Wettbewerbe parallel. Für die aktiven Feuerwehrleute aus dem Landkreis Ravensburg waren die Aufgaben, je nach Leistungsgrad, vordefiniert. Einen Löschangriff hatte jeder Teilnehmer zu absolvieren, ab Stufe Silber mit voller Atemschutzausrüstung.
Für diese Aufgabe wurde der Zufahrtsweg der Realschule genutzt. Ein Baugerüst simulierte das brennende Gebäude. Um die Gefahr unter Kontrolle zu bringen, mussten erst Schlauchleitungen gelegt werden, dann wurde gelöscht und im Anschluss hatten die Kameraden das „Gebäude“noch auf eingeschlossene Personen zu untersuchen und diese fachgerecht zu bergen. Unter den kritischen Augen der Schiedsrichter traten alle Gruppen zu dieser Prüfung an.
Im zweiten Teil war eine technische Hilfeleistung gefordert. Die Aufgabe hierfür lautete: Ein Radfahrer ist nachts in einen Unfall verwickelt und liegt verletzt unter einem Fahrzeug. Routiniert lösten die Teilnehmer diese Herausforderung, bargen den Verletzten und seilten den erforderlichen Maschinenpool fachgerecht ab.
Die neun teilnehmenden Jugendgruppen mussten eine Schlauchstafette legen. Dabei zählte vor allem Präzision und nicht Geschwindigkeit. Ihre körperliche Fitness wurde bei einem Staffellauf und beim Kugelstoßen bewertet. Auf Nachfrage beim Kommandanten Rolf Butscher, warum gerade diese Disziplinen gefordert sind, erklärte dieser: „Bei der Feuerwehr kommt es auf Schnelligkeit und Kraft an. Maschinen, Spreitzer und Hydraulikscheren haben ein enormes Gewicht und müssen präzise eingesetzt werden.“
Reinhold Evers, der Schiedsrichterobmann des Landkreises, war mit den Leistungen der einzelnen Wehren sehr zufrieden und lud am späten Nachmittag zur Siegerehrung ein. Die Erschöpfung stand den Teilnehmern ins Gesicht geschrieben, als der Fanfarenzug Bad Wurzach den Einzug der Kameraden musikalisch begleitete. Kommandant Rolf Butscher bedankte sich bei der Stadtabteilung Bad Wurzach für deren Einsatz. Nicht nur für den Leistungswettbewerb musste monatelang geprobt werden, auch die Organisation und der Aufbau des ganzen Festes nahmen Zeit in Anspruch. Bürgermeister Roland Bürkle und Kreisbrandmeister Oliver Surbeck dankten den Teilnehmern ebenfalls und freuten sich über so viel verantwortliches Engagement.
Und dann durfte endlich gefeiert werden. „Marshy Soil“, zum größten Teil selbst Feuerwehrmänner, eröffneten die „Blaulichtparty“, bei der dann die Post abging. Der Druck des Wettbewerbes fiel von den Teilnehmern ab, und so mancher Gruppenführer wurde von seinen Jungs in der bereitstehenden Wasser-Stroh-Brühe versenkt.