Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Beschäftigte von Real nehmen im Südwesten an Warnstreiks teil
BERLIN/STUTTGART (lsw/sz) Rund 500 Mitarbeiter von RealMärkten in Baden-Württemberg haben sich am Freitag an Warnstreiks beteiligt – darunter auch welche aus Tuttlingen. Wie die Gewerkschaft Verdi in Stuttgart mitteilte, waren 24 Märkte betroffen, in denen vor allem Fach-Abteilungen nicht besetzt waren. Kundgebungen fanden in Böblingen und Ettlingen statt. Bundesweit gab es in rund 140 von 281 Märkten Warnstreiks; nach Gewerkschaftsangaben befanden sich Tausende Mitarbeiter im Ausstand.
Die Mitarbeiter und die Gewerkschaft wehren sich mit der Aktion gegen die Entscheidung des RealMutterkonzerns Metro, sich aus den mit Verdi vereinbarten Tarifverträgen zurückzuziehen und stattdessen neu eingestellte Mitarbeiter nach einem Tarifvertrag mit der Gewerkschaft DHV zu bezahlen, der für das Unternehmen günstiger ist. Für die Betroffenen soll das Berechnungen zufolge ein Minus von 23 Prozent bedeuten.
Der Chef des Real-Mutterkonzerns Metro, Olaf Koch, wirft Verdi vor, Tarifverhandlungen über eine wettbewerbsfähige Lohnstruktur bei der angeschlagenen Supermarktkette jahrelang blockiert zu haben. Die bisherigen Tarifverträge hätten Real deutlich höhere Lohnkosten aufgebürdet, als sie viele Wettbewerber zu tragen hätten. Das sei für die Kette nicht mehr tragbar gewesen.