Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Aus für Werkrealschule in Aichstetten
Kultusministerium ist nicht bereit, Ausnahmegenehmigung zu erteilen
AICHSTETTEN - Aller Einsatz ist vergebens gewesen. Die Werkrealschule Eichenwaldschule Aichstetten darf keine fünfte Klasse mehr bilden und wird damit in drei Jahren geschlossen.
Mündlich habe er diese Auskunft bekommen, sagte Schulleiter Hartmut Forstner am Freitag auf Anfrage. Darüber, dass angesichts vieler Briefe ans Ministerium die Nachricht von der Schließung nicht auch schriftlich vorliegt, zeigt sich Forstner „ein bisschen enttäuscht“.
Für die Jugendlichen, die derzeit noch auf die Werkrealschule gehen, werde sich nichts ändern, betont Forstner. Im kommenden Schuljahr wird es in Aichstetten nur noch eine siebte, achte und neunte Klasse geben. Wenn die Siebtklässler ihren Abschluss in der Tasche haben, also im Sommer 2021, ist die Werkrealschule in Aichstetten Geschichte.
Sie hatte zum zweiten Mal in Folge weniger als die vorgeschriebenen 16 Anmeldungen für die fünfte Klasse erhalten. Zwölf Jugendliche waren eingeschrieben worden. Sie müssen sich nun eine andere Schule suchen.
Wie es mit dem Lehrerkollegium weitergeht, ist laut Forstner noch offen. „Jedes Jahr ist nun ein Kollege zu viel da.“Ob die Lehrkräfte in die Grundschule wechseln können, hänge von der Schülerzahlentwicklung dort ab.
Viele Aichstettener Eltern hatten bis zuletzt auf eine Ausnahmegenehmigung gehofft. Unter anderem hatten sie eine lange Unterschriftenliste von Unterstützern an das Ministerium geschickt. Doch Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) blieb hart.
In das Gebäude der jetzigen Werkrealschule wird wohl nach deren Schließung die Grundschule Eichenwaldschule einziehen. Zusammen mit dem benachbarten Kindergarten könnte sie dann zum Bildungshaus werden.
Am kommenden Mittwoch, 18. Juli, 20 Uhr, werden im Gemeinderat zwei Planungsbüros ihre ersten Ideen zur künftigen Ortsentwicklung präsentieren. Auch die Schulgebäude werden dabei eine Rolle spielen.