Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Ein Ehemaliger sagt Servus, Marcel Schrötter wird Dritter
Training zum Sachsenring-Grand-Prix am Sonntag sieht Bradl-Comeback und starke Vorstellung des Moto2-Piloten
HOHENSTEIN-ERNSTTHAL (SID) Nach dem Sprung ins kalte Wasser strahlte Stefan Bradl über das ganze Gesicht. „Es war ganz lustig da draußen. Ich habe es noch nicht verlernt, das macht mich happy“, sagte der Zahlinger zu seinem Comeback auf dem Sachsenring. Unverhofft kehrte der 28-Jährige für den Rennstall Marc VDS beim Großen Preis von Deutschland in die MotoGP zurück, dabei hatte er am Rennwochenende eigentlich etwas anderes vor: Bradl hätte für den Fernsehsender ServusTV arbeiten sollen. „Es ist alles sehr schnell gegangen“, erzählte er später.
Grundsätzlich war der HondaTestfahrer darauf vorbereitet, einspringen zu müssen, besser gesagt: zu dürfen. Er hatte seine Ausrüstung mitgebracht, da der Start des Italieners Franco Morbidelli fraglich war. Erst am Donnerstag hatte der 23-Jährige nach einem medizinischen Check grünes Licht erhalten, doch musste er nach dem ersten freien Training einsehen, dass es wegen der Schmerzen an seiner linken Hand keinen Sinn hat. Honda rief Bradl herbei. Der Moto2Champion von 2011 schlug sich ordentlich; er belegte am Nachmittag den 21. Platz unter 25 Fahrern. In 1:22,457 Minuten hatte der Rückkehrer gut 1,5 Sekunden Rückstand zu Spitzenreiter Jorge Lorenzo (Spanien/Ducati). „Ich habe mich nicht auf die Zeiten fokussiert. Ich wollte einfach Spaß haben“, sagte Bradl. Und: „Manchmal gibt es verrückte Momente.“
Philipp Öttl Moto3-Schnellster
Für die anderen deutschen Fahrer lief der Tag weniger überraschend, aber ebenfalls erfreulich. Marcel Schrötter (Vilgertshofen) wurde in der Moto2 nach einer Steigerung am Nachmittag Dritter. „Erste Startreihe wäre voll okay. Natürlich versuche ich auf die Pole zu fahren. Es ist extrem eng“, sagte der 25-Jährige vom Memminger Dynavolt IntactGP-Team mit Blick auf das Qualifying. Philipp Öttl gelang beim Heimrennen ein Auftakt nach Maß. Der 22-Jährige aus Ainring fuhr Trainingsbestzeit in der Moto3-Klasse, in 1:26,938 Minuten lag der KTMPilot knapp vor dem Italiener Tony Arbolino (Honda/1:26,980).