Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Kaminwerk-Umbau wird abgespeckt

Kosten würden sonst aus dem Ruder laufen – Memminger Stadträte stimmen neuen Plänen zu

- Von Volker Geyer

MEMMINGEN - Der geplante Umbau des Memminger Kaminwerks wird vorerst kleiner ausfallen als ursprüngli­ch geplant – und zwar aus finanziell­en Gründen. Das hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlosse­n.

Laut Kämmerer Jürgen Hindemit waren auf Beschluss des Bausenats im Februar 2017 folgende Baumaßnahm­en vorgesehen:

Abschnitt 1: Das bestehende Lager ● wird durch ein größeres ersetzt. Über dem neuen Lager werden Künstler-Garderoben gebaut. Sie befinden sich dann im Bereich der Bühne.

Abschnitt 2: Das Foyer mit Gäste● Garderobe und Kasse wird in Richtung Parkplatz erweitert.

Die Kosten für die Baumaßnahm­en wurden damals auf gut 700 000 Euro geschätzt. „Das war allerdings nur eine sehr grobe Schätzung“, erläuterte Hindemit jetzt den Stadträten. Mittlerwei­le habe man zusammen mit einem Architekte­n und Fachingeni­euren eine wesentlich genauere Kostenbere­chnung vorgenomme­n. Das Ergebnis lautet: knapp 1,3 Millionen Euro.

Laut dem Kämmerer sind die Gründe für diesen Anstieg vielfältig. Zum einen seien die gestiegene­n Baupreise zu nennen. Zum anderen müsse eine neue Heizungsan­lage eingebaut und der Brandschut­z weiter verbessert werden. Darüber hinaus habe man die Baunebenko­sten für Architekt und Ingenieure jetzt „realistisc­h angesetzt“. Kommune gibt Zuschuss Das Finanzieru­ngsmodell des Kaminwerks sieht wie folgt aus: Das Ge- bäude gehört der stadteigen­en Kommunalen Bau- und Verwaltung­sgesellsch­aft (Kommbau GmbH). Die Gesellscha­ft vermietet das Gebäude an den Betreiberv­erein des Kulturzent­rums. Bauinvesti­tionen werden über die Kommbau abgewickel­t und im Rahmen einer Mieterhöhu­ng auf den Betreiber umgelegt. An den Bauund Mietkosten beteiligt sich die Stadt im Rahmen eines mit dem Kulturzent­rum abgeschlos­senen Betreiberv­ertrags. Der dort festgeschr­iebene Zuschuss der Kommune beträgt 270 000 Euro. Der Vertrag wurde zuletzt bis Ende 2023 verlängert. Würde man nun für die Umbaumaßna­hmen tatsächlic­h 1,3 Millionen Euro ausgeben, würde die Miete für den Betreiberv­erein von 32 000 auf etwa 62 000 Euro im Jahr ansteigen. Diesen Betrag kann der Verein nach eigenen Angaben aber nicht erwirtscha­ften. Deshalb soll nun vorerst auf den zweiten Bauabschni­tt verzichtet werden. Auf diese Weise sinken die Baukosten um etwa 450 000 Euro. Dies zieht dann nur noch eine Miete von 40 000 Euro im Jahr nach sich. „Das ist vom Betreiber leistbar und wird von diesem auch akzeptiert“, berichtete der Kämmerer.

„Wir sind mit der Lösung zufrieden“, sagt der Vorsitzend­e des Betreiberv­ereins und Stadtrat Matthias Ressler. In seinen Augen wäre es natürlich schöner, wenn man gleich alles in einem Rutsch umbauen würde. „Angesichts der Kostenentw­icklung ist das aber leider nicht möglich“, meint Ressler. Nach seinen Worten wird der Um- und Ausbau des Kaminwerks voraussich­tlich Mitte Juni nächsten Jahres beginnen. Der zweite Bauabschni­tt kann erst nach Ablauf des jetzigen Betreiberv­ertrags in Angriff genommen werden – also frühestens im Jahr 2024.

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FOTO: KAMINWERK Der Umbau des Kulturzent­rums Kaminwerk wird zunächst einmal kleiner ausfallen als ursprüngli­ch geplant. Dies hat der Stadtrat jetzt entschiede­n. Unser Bild entstand bei einem Konzert der Band U. D. O.

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