Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Bibercard-Kunden sammeln umfangreich Punkte fürs Parken
Mehr als ein Jahr ist die Einführung der neuen Variante jetzt her – Verein hat mit der Kundenkarte noch einiges vor
BIBERACH - Tausende Bonuskarten umgetauscht, eine neue Software eingeführt und die Kassenautomaten in den Parkgaragen umgerüstet: Seit etwas mehr als einem Jahr ist die neue Bibercard auf dem Markt. Nach 13 Jahren hatte die alte Chipkarte ausgedient und wurde in eine Kunststoffkarte mit einem QR-Code umgewandelt. „Wir sind sehr zufrieden, wie alles abgelaufen ist“, sagt der Vorsitzende des Vereins Bibercard, Christian Heinzel. Seit Juli 2017 wurden mehr als elf Millionen Euro an Einzelhandelsumsatz mit der neuen Kundenkarte bonifiziert.
Mit der Softwareumstellung im vergangenen Jahr haben die Verantwortlichen die Bibercard fit für die Zukunft gemacht. Denn neben der Karte mit QR-Code gibt es auch eine kostenlose App für Smartphones, mit der die Karte auf den mobilen Endgeräten genutzt werden kann. „Damit können beispielsweise mehrere Familienmitglieder auf eine Kartennummer Punkte sammeln“, erläutert Heinzel. Darüber hinaus können Nutzer jede Punktebuchung sofort nachvollziehen und sehen auf einer virtuellen Stadtkarte alle teilnehmenden Bibercard-Geschäfte mit Rabattsatz sowie den jeweiligen Öffnungszeiten. In rund 75 Geschäften kann die Karte verwendet werden. Derzeit sind mehr als 10 248 Bonuskarten in den Geldbeuteln der Biberacher unterwegs.
Einfache Sperrung bei Verlust
Damit kommt die neue Variante nicht an die Zahlen des alten Modells heran. Rund 20 000 Stück waren einst im Umlauf. Diese Diskrepanz hat aber einen einfachen Grund, wie Heinzel erläutert. „Die alte Bibercard konnte bei Verlust nicht gesperrt werden.“Wer seine Karte also verloren oder verlegt hat, der besorgte sich einfach eine neue. „Etwa alle drei bis vier Tage lässt jemand seine Karte bei uns sperren“, schildert Heinzel. Nicht selten meldeten sich die Betroffenen eine Woche später mit der Bitte zurück, die Bonuskarte wieder freizugeben, weil sie diese wiedergefunden haben. „Und sollte sie tatsächlich weg sein, können wir die Punkte mit zwei Mausklicks auf eine neue Karte überschreiben“, so der Vorsitzende über einen weiteren Vorteil des neuen Systems.
Mit der neuen Karte sind mehr als eine halbe Million Buchungen inzwischen getätigt worden. Außerdem nimmt das Guthaben auf den Karten zu, derzeit liegt es bei etwas mehr als 150 000 Euro. „Manche geben ihren gesammelten Betrag gleich aus, andere schauen dagegen gerne zu, wie ihr Guthaben bei jedem Einkauf wächst“, sagt Heinzel. Teilweise gebe es Kunden, die ein Guthaben in Höhe von 500 Euro auf den Karten sammelten. Besonders gut angenommen wird die Möglichkeit, die Parkgebühren zu bezahlen. Knapp 30 000 Euro wurden in Form von BibercardPunkten in die Kassenautomaten gesteckt. Heinzel: „Um diese Möglichkeit beneiden uns Städte in ganz Deutschland.“
Der Verein geht davon aus, dass das Guthaben weiter steigt. Ein Grund ist, dass mittlerweile 31 Arbeitgeber 44-Euro-Gutscheine als geldwerten Vorteil an ihre Mitarbeiter über die Karte ausgeben. „Wir sind in Kontakt mit weiteren, größeren Firmen“, sagt Heinzel. Diese Möglichkeit sei ein kostengünstiges Steuersparmodell für Mitarbeiter und Arbeitgeber, da beide Steuern und Sozialabgaben sparten. Gleichzeitig werde dadurch der regionale Handel unterstützt.
Der Aufwand für die Lohnbuchhaltung sei aufgrund einer Software äußerst gering, erläutert Heinzel. Gleiches gilt für die Kosten: „Wir haben einen speziellen Tarif ausgehandelt. Die Gebühr liegt bei einem Prozent des aufgebuchten Betrags, was unschlagbar günstig ist.“Diese Funktion der Bibercard-Software kann für Arbeitgeber jeglicher Größe innerhalb eines halben Tags vom Verein eingerichtet werden.