Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Am Memminger Klinikum wird künftig in einem Würfel operiert
Anbau entsteht direkt vor dem Hauptgebäude – Arbeiten starten Anfang nächsten Jahres
MEMMINGEN (mz / hku) - Die Bauarbeiten am Memminger Klinikum gehen weiter: Neue Operationssäle und ein neuer Eingangsbereich entstehen, der Herzkatheter-Messplatz wird erweitert und ein neuer Schockraum für die Erstbehandlung von Notfallpatienten ist geplant. Die Arbeiten starten laut Klinikum-Verwaltungsleiter Wolfram Firnhaber Anfang 2019 und werden etwa vier Jahre dauern. Die Kosten liegen nach seinen Worten bei etwa 56 Millionen Euro, der Freistaat steuert 36 Millionen bei.
Das Memminger Klinikum behandle immer mehr Patienten, sagt Firnhaber. „Deswegen war es notwendig, die bereits bestehenden Baupläne noch einmal zu überarbeiten.“Im vergangenen Jahr hat das Krankenhaus knapp 24 600 stationäre Patienten gezählt. Durch die Erweiterung werde sich die Fläche für Operationen von 1500 auf 2400 Quadratmeter vergrößern, sagt der Verwaltungsleiter. Da das Klinikum mehr Platz für die Behandlung braucht, hat der Freistaat seinen Zuschuss für die anstehenden Arbeiten nochmals kräftig aufgestockt: von 24 auf 36 Millionen Euro.
Die neuen Operationssäle werden im Norden des Klinikums, direkt vor dem Hauptgebäude, in einem würfelförmigen Anbau entstehen. Im Zuge dieser Arbeiten werde auch ein neuer Eingangsbereich gebaut, sagt Firnhaber. „In dem neuen OP-Würfel, wie wir das nennen, werden wir auch unsere Dialyseplätze für nierenkranke Patienten unterbringen.“Im Westen des Krankenhauses, zur Gustav-Adolf-Straße hin, ist ein Anbau für den Herzkatheter-Messplatz vorgesehen. „Dort werden Untersuchungen des Herzens über einen Katheter vorgenommen“, erläutert Firnhaber. Außerdem sollen die Sankahalle erneuert und ein neuer Schockraum gebaut werden. Beides rücke näher an die Notfallklinik, sagt der Verwaltungsleiter.
Einige Vorhaben des zweiten Bauabschnitts sind bereits umgesetzt. Dazu gehören die Erneuerung der Technikzentrale und der Bau eines Operationssaales für Kaiserschnittgeburten. Diese Projekte kosteten insgesamt etwa 6,5 Millionen Euro. Außerdem wurde ein rund sieben Millionen Euro teures „Verfügungsgebäude“an der Memminger Bismarckstraße gebaut, in dem die Notfallklinik des Klinikums und eine Bereitschaftspraxis der Kassenärztlichen Vereinigung untergebracht sind. Zu den bisherigen Vorhaben gehörte laut Firnhaber auch ein Anund Umbau für die Kinderklinik.
Zwei weitere Bauabschnitte
Die Arbeiten am Klinikum werden noch Jahre in Anspruch nehmen. Zwei weitere Bauabschnitte seien vorgesehen, sagt Verwaltungsleiter Firnhaber. Beispielsweise sei geplant, die Intensivstationen zusammenzulegen. Die groß angelegte Sanierung und Erweiterung des Memminger Krankenhauses hatte vor fünf Jahren begonnen. Ursprünglich hieß es, dass das Gesamtprojekt 70 Millionen Euro koste. Diese Summe werde überschritten, sagt Wolfram Firnhaber, es gebe aber noch keine belastbare Kostenschätzung.