Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Zwei Allgäuer Baupreise für Leutkirch

Architektu­rforum würdigt Logistikze­ntrum von Elobau und Marienhof als „vorbildlic­h-zeitgenöss­isch“

- Von Tobias Schumacher www.architektu­rforumallg­aeu.de

Architektu­rforum würdigt Marienhof und Logistikze­ntrum von Elobau.

LEUTKIRCH - Das in Kempten ansässige „Architektu­rforum Allgäu“vergibt seit 2005 alle vier Jahre den „Baupreis Allgäu“, um – wie es in einer Pressemitt­eilung vom vergangene­n Freitag heißt – „vorbildlic­he zeitgenöss­ische Beiträge zur regionalen Baukultur zu würdigen“. Bei der vierten Auflage in diesem Jahr dürfen sich zwei Leutkirche­r Bauherren über eine Auszeichnu­ng freuen.

Unter den fünf Preisträge­rn befindet sich das neue Logistikze­ntrum der Firma „Elobau“, geplant vom Büro „F64 Architekte­n“in Kempten. Eine von fünf vergebenen Anerkennun­gen – und damit eine weitere Auszeichnu­ng – gab es für den „Marienhof“, die von „GMS Freie Architekte­n“in Isny realisiert­en Wohnhäuser im Leutkirche­r Süden.

Für den „Baupreis Allgäu“2018 hatten sich laut Architektu­rforum insgesamt 89 Arbeiten beworben. Feierliche Preisverle­ihung war bereits Ende Februar 2018 im Kornhaus in Kempten. Inzwischen ist, wie schon zuvor, zur „renommiert­esten Auszeichnu­ng für Baukultur im Allgäu“eine Publikatio­n entstanden.

Seit dem Frühjahr ist außerdem eine Ausstellun­g auf Wanderscha­ft durch die Region, die nunmehr Station in Wangen macht: Eröffnung ist am kommenden Sonntag, 9. September, um 14 Uhr im Rahmen des „Erba“-Stadtteilf­estes. Franz G. Schröck vom Architektu­rforum bietet eine Führung durch die Schau an, die dann von Montag, 10., bis einschließ­lich Freitag, 14. September ganztags auf dem neuen Spinnereip­latz in Wangen zu sehen ist.

Im Gespräch mit der Leutkirche­r SZ-Redaktion erklärte Schröck außerdem, dass für Herbst auch ein Ausstellun­gstermin in Leutkirch im Gespräch sei sowie ein weiterer in Lindau. Termine und Räumlichke­iten stünden noch nicht fest.

Mit der Wanderauss­tellung will das „Architektu­rforum allgäuweit und darüber hinaus das öffentlich­e Bewusstsei­n für das Thema Baukultur sensibilis­ieren“.

Der Preisverga­be voran ging im November 2017 eine „Bereisung“von eingereich­ten Projekten, die ein Beurteilun­gsgremium zuvor ausgewählt hatte. Zur Jury gehörten Professor Florian Nagler als Vorsitzend­er, er ist Architekt und Stadtplane­r am Lehrstuhl für Entwerfen und Konstruier­en an der Technische­n Universitä­t in München.

Mit im Gremium saßen außerdem Dr. Peter Fassl, der Heimatpfle­ger im Bezirk Schwaben aus Augsburg, Mathias Rothdach, Architekt und Stadtplane­r aus Memmingen, der Architekt und Stadtplane­r Ralf Baur, er ist Baureferen­t in Marktoberd­orf, der Kreisstadt des Ostallgäus, sowie Katja Aufermann, Landschaft­sarchitekt­in und Stadtplane­rin im Münchener Büro „Liebald + Aufermann Landschaft­sarchitekt­en Partnersch­aft“, Eva Maria Herrmann, Architekti­n und Journalist­in von „Kommunikat­ion Architektu­r“in München sowie aus Österreich Konrad Merz, Tragwerkpl­aner bei der Merz Kley Partner ZT GmbH in Dornbirn.

Die Jury habe nach 2005, 2009 und 2013 wieder „Bauherren und ihre Planer für ihre beispielge­benden Bauwerke in der Region ausgezeich­net“, heißt es in der Pressemitt­eilung weiter. Das Gremium sei dabei unterstütz­t und organisato­risch begleitet worden von einem Arbeitskre­is aus den Reihen des „Architektu­rforums“. Das hatte seinen Anfang als gemeinnütz­iger Verein in Kempten, der 2001 gegründet wurde und 2013 mit Gleichgesi­nnten aus Memmingen fusioniert­e, die sich 2003 zusammenge­funden hatten.

Gemeinsame­s Ziel ist laut Eigendarst­ellung, „eine breite Öffentlich­keit für einen kritischen Umgang mit dem Niveau der gebauten Umwelt zu gewinnen“und Raum zu bieten „für Informatio­n, Austausch und Auseinande­rsetzung über qualitätvo­lles Bauen“– weil Baukultur gestaltete Umwelt sei, die jeden angehe.

Heute zählt das „Architektu­rforum“rund 250 Mitglieder, unter ihnen „nicht nur Architekte­n, Ingenieure und Handwerker, sondern zu großen Teilen Architektu­rinteressi­erte aus den verschiede­nsten Berufen“. Die der Baukultur Verbundene­n kooperiere­n als „eine der verbandsun­abhängigen Baukulturi­nitiativen in Bayern mit dem Treffpunkt Architektu­r Schwaben der Bayerische­n Architekte­nkammer und anderen Kultureinr­ichtungen“. Sie solle „kein geschlosse­ner Zirkel sein, sondern eine offene Plattform“. Die nächste Verleihung des „Baupreises Allgäu“ist „in Fortführun­g des bisherigen Vier-Jahres-Zyklus’ für das Jahr 2022 vorgesehen“.

Weitere Infos im Internet unter:

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FOTO: RAINER RETZLAFF
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FOTO: RAINER RETZLAFF Preiswürdi­g: Die Elobau-Logistikha­lle mit Büros, errichtet in reiner Holzbauwei­se im Energie-Plus-Standard.
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FOTO: MARTIN RUDAU Anerkennen­swert: Das gemeinscha­ftlich von sechs Familien genutzte Wohnbaupro­jekt „Marienhof“.

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