Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Zelebranten aus Indien und USA
Festlicher Gottesdienst des Generalkapitels der Salvatorianer in der Stadtpfarrkirche St. Verena
BAD WURZACH - Alle sechs Jahre kommen die 48 Mitglieder des Generalkapitels der Salvatorianer zusammen, um die Arbeit der weltweit 1200 Salvatorianer zu reflektieren, Korrekturen vorzunehmen, Regularien und Statuten anzupassen und um die Generalleitung für die nächsten sechs Jahre zu wählen. In diesem Jahr fand und findet dieses Treffen in Deutschland statt, genauer in St. Ottilien bei München.
Das hat einen besonderen Grund, denn in diesem Jahr jährt sich der Todestag des Ordensgründers, des in Waldshut-Tiengen geborenen Pater Franziskus Jordan, zum 100. Mal; Pater Jordan starb am 8. September 1918 in Tafers in der Schweiz. An seinem Todestag wird dort ein Gottesdienst abgehalten werden – daher lag es nahe, das Generalkapitel in erreichbarer Nähe durchzuführen.
Der Schwerpunkt des diesjährigen Treffens lag bei der ordensinternen Ausbildung; zwar sinken die Mitgliederzahlen in Europa, aber in Südamerika und Afrika steigen sie, sodass es auch neue Gründungen gibt, beispielsweise in Sambia oder Kenia. Neben der Arbeit konnten sich die internationalen Teilnehmer aber auch von den Sehenswürdigkeiten Deutschlands überzeugen – Provinzial Pater Hubert Veeser organisierte unter anderem Ausflüge nach München und zum Schloss Neuschwanstein sowie am vergangenen Sonntag nach Bad Wurzach.
Hier gab es in St. Verena einen sehr feierlichen Gottesdienst, der den Anwesenden in der vollständig gefüllten Kirche – darunter auch Bürgermeisterin Alexandra Scherer – die Internationalität des Ordens vor Augen führte. Denn neben Deutsch und Latein waren noch viele weitere Sprachen zu hören.
„Dunkelheit im Herzen“
Pfarrer Stefan Maier begrüßte zu Beginn die Festgäste, erläuterte, wie es zu diesem Ereignis gekommen war und stellte die Zelebranten vor: Pater Wolfgang Sütterlin, Pater Joseph Rodrigues aus den USA, Pater Sunil Thomas Kashamkattil aus Indien und Pater Hubert Veeser.
In seiner Predigt ging Pater Wolfgang darauf ein, dass nicht das, was von außen kommt, den Menschen unrein mache, sondern das, was von innen kommt wie Egoismus, Habgier oder Hochmut. Und er brachte Beispiele der „Dunkelheit im Herzen“wie die Vorfälle von Chemnitz oder die Vertuschungsversuche der katholischen Kirche. Er schloss seine Predigt mit den Worten „Die Menschheit braucht Menschen, die offen sind und die die Liebe hineintragen in unsere Herzen.“
Musikalisch bereichert wurde der Gottesdienst von der grandios spielenden Organistin Gabriele Tobisch und vom Chor der Gemeinschaft Salvatorianischen Lebens unter der Leitung von Hubert Willburger; diese Gruppe unterstützt viermal im Jahr Segnungsgottesdienste, so auch wieder am 14. September auf dem Gottesberg.
Im Anschluss an den Gottesdienst lud Pater Hubert Veeser zu einem Empfang ins Salvatorkolleg ein, um mit den internationalen Gästen ins Gespräch zu kommen, bevor diese weiter zur Wallfahrtskirche Maria Steinbach aufbrachen.
Ein sehr würdevoller und feierlicher Sonntag in Bad Wurzach nahm damit im Salvatorkolleg sein Ende.