Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Wegen Erdogan: Wird Hertha Bayern verlegt?
BERLIN (SID) - Wird Recep Tayyip Erdogan zum Spielverderber für Hertha BSC? Wegen des Besuchs des türkischen Staatspräsidenten vom 27. bis 29. September in Berlin hat die Polizei-Gewerkschaft die Verlegung von Herthas Bundesliga-Spiel gegen Bayern München (28. September) ins Spiel gebracht.
„In der Sitzung des Personalrats wurde beschlossen, den Innensenator Andreas Geisel (SPD) aufzufordern, eine Ausrufung des polizeilichen Notstands zu prüfen“, sagte Michael Kranz, Vorsitzender Vertreter des Gesamtpersonalrats der Berliner Polizei, der „BZ“. Zuerst hatte der „Tagesspiegel“darüber berichtet. Das könnte zur Folge haben, dass kleinere Veranstaltungen wie das Bundesliga-Spiel ausfallen müssten.
Geisels Behörde scheint von der Idee jedoch wenig angetan zu sein. „Wir sehen keinen polizeilichen Notstand“, teilte ein Sprecher mit, „außerdem handelt die Polizei Berlin nicht alleine, sondern bekommt Unterstützung aus anderen Bundesländern und von der Bundespolizei“, hieß es weiter. Bei der Partie handelt es sich nicht um ein Risikospiel. Rund 300 Beamte sind im Einsatz.
Es wäre bereits zum zweiten Mal in kurzer Zeit, dass eine Fußballpartie wegen einer Forderung der Polizei verlegt wird. Vor zwei Wochen hatte die DFL das Zweitligaspiel zwischen Dynamo Dresden und dem Hamburger SV auf Drängen der sächsischen Polizei abgesagt. Die Partie wird am 18. September nachgeholt.