Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Das Ende einer furchtbaren Serie
Ravensburg Towerstars gewinnen in der DEL 2 gegen den letztjährigen Angstgegner
CRIMMITSCHAU (tk) - Die Ravensburg Towerstars basteln weiter am perfekten Saisonstart. Bei den Eispiraten Crimmitschau holten die Oberschwaben am Freitagabend beim 5:3 den vierten Sieg im vierten Spiel der Deutschen Eishockey-Liga 2. Ganz nebenbei beendeten die Ravensburger eine furchtbare Serie gegen die Sachsen.
In der vergangenen Saison hatten die Towerstars alle vier Hauptrundenspiele gegen Crimmitschau verloren, dazu folgte in den Pre-Playoffs das bittere Aus gegen die Eispiraten. Am Freitag ließ Ravensburg jedoch von Beginn an keinen Zweifel am Sieg aufkommen.
Bei den Crimmitschauern fehlte Topscorer Carl Hudson, Ravensburgs Trainer Jiri Ehrenberger hatte wie in Deggendorf volle vier Reihen. Mit dem Schwung von drei Siegen aus drei Spielen im Rücken starteten die Towerstars auch in Sachsen gut. In der dritten Minute legte Tim Brunnhuber den Puck aus zentraler Position zum freien Daniel Pfaffengut. Das 1:0 war der erste Saisontreffer des Ravensburger Stürmers.
Klasse Pass von Dronia
Doch auch die Crimmitschauer hatten gute Szenen in der Offensive. In Unterzahl konterte Christian Hilbrich, scheiterte aber an TowerstarsGoalie Jonas Langmann. Oft, zu oft, mussten die Ravensburger im ersten Drittel auf die Strafbank. Die Eispiraten machten in Überzahl auch durchaus Druck – Patrick McNally und Rob Flick hatten dicke Möglichkeiauf
Eispiraten Crimmitschau – Ravensburg Towerstars 3:5 (0:2, 1:2, 2:1)
Tore: 0:1 (2:44) Daniel Pfaffengut (Brunnhuber, Pozivil), 0:2 (19:32) Andreas Driendl (Dronia, Mayer), 0:3 (21:35) Andreas Driendl (Just, Pompei), 1:3 (23:35) Patrick Pohl (Kabitzky, Alber), 1:4 (26:11) Thomas Merl (Pozivil, Schwamberger), 1:5 (48:40) David Zucker (Supis, Merl), 2:5 (49:31) André Schietzold (Schlenker, Pohl), 3:5 (55:21) Christoph Kabitzky (Pohl, Schlenker)
Strafen: Crimmitschau 14 Minuten, Ravensburg 16 Minuten Zuschauer: 1724 ten. Als auf beiden Seiten ein Spieler der Strafbank saß, gab es den schönsten Spielzug des ersten Drittels. Pawel Dronia lupfte die Scheibe über die neutrale Zone genau in den Lauf von Andreas Driendl. Ravensburgs Stürmer versenkte den Puck links oben im Tor zum 2:0. „Wir wussten, dass Ravensburg schnelle Spieler hat“, sagte Eispiraten-Trainer Kim Collins. „Unsere Stellungsfehler sind knallhart ausgenutzt worden.“
So, wie das erste Drittel geendet hat, so begann das zweite. Robin Just passte bei einem Konter in der 22. Minute perfekt auf Driendl, der seinen zweiten Treffer des Abends erzielte. McNally wurde in dieser Szene von seinen Mitspielern komplett alleine gelassen. Kurz darauf gaben die Sachsen aber ein Lebenszeichen von sich. Christoph Kabitzky nahm Goalie Langmann die Sicht, den Abpraller verwertete Patrick Pohl zum 1:3.
Mehr als ein laues Lüftchen war das von Crimmitschau aber nicht. Nur anderthalb Minuten später durften die Ravensburger wieder viel zu leicht ins gegnerische Drittel fahren. Am linken Pfosten hatte Thomas Merl viel Zeit und traf zum 4:1. Für Goalie Albrecht war der Arbeitstag danach beendet, für ihn kam der vor der Saison eigentlich als Nummer 1 auserkorene Brett Kilar. Der Deutsch-Amerikaner fügte sich gleich stark ein. Erst blieb er Sieger, als Ravensburgs Olivier Hinse alleine auf ihn zufuhrt, dann fing er einen Schuss von Robbie Czarnik sicher.
Doch Crimmitschau war jetzt von der Rolle, es gab sogar Pfiffe von den Zuschauern im Sahnpark. Gegen Ende des Drittels fingen sich die Eispiraten aber wieder und kamen durch Pohl zu einem Pfostenschuss in Überzahl. Im dritten Drittel spulten die Towerstars ihr Programm relativ souverän runter – sie ließen es etwas ruhiger angehen. Die Kontrolle über die Partie behielten die Ravensburger dennoch.
Rund elf Minuten vor Schluss machte Ravensburg scheinbar alles klar. Thomas Supis zog von der blauen Linie ab, Kilar wehrte ab, doch seine Mitspieler machten nicht mit. David Zucker durfte den Abpraller ungehindert annehmen und vollstreckte zum 5:1. Kurz darauf verkürzte Eispiraten-Kapitän André Schietzold aber auf 2:5. In der 56. Minute staubte Kabitzky nach einem Langmann-Patzer zum 3:5 ab. Jetzt wurden die Towerstars tatsächlich etwas nervös. „Wir wollten nichts mehr anbrennen lassen, das ist uns aber nicht ganz gelungen“, meinte Ehrenberger. Doch eine eini germaßen unnötige Strafe gegen Flick machte die Crimmitschauer Hoffnungen jäh zunichte.