Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Visionär, Gesellschaftskritiker und Fantast
Kulturforum Isny erinnert an Leben und Werk des Isnyer Schriftstellers Günter Herburger
ISNY (sz) - Der in Isny geborene Schriftsteller Günter Herburger ist dieses Jahr am 3. Mai verstorben. Der Arbeitskreis Literatur des Kulturforums Isny möchte im Rahmen einer Veranstaltungsreihe in den kommenden Wochen an Leben und Werk des Autors erinnern, heißt es in einer Pressemitteilung. Beginn ist am 21. Oktober.
Als „…einen Schriftsteller, der sich immer als politisch verstanden hat, der seinen poetischen Ansatz zunehmend radikalisiert hat, für den Schreiben grundsätzlich existenzielle Notwendigkeit war“, beschreibt Gerd Holzheimer im Vorwort zu seinem Buch „Kurier zwischen den Lagern. Zur Poetik Günter Herburgers“den Isnyer Autor. Am Sonntag, 21. Oktober, wird der Autor ab 18 Uhr im Refektorium des Isnyer Schlosses über Welt und Werk des Schriftstellers vortragen, vorlesen und erzählen.
Günter Herburger war nach Angaben des Kulturforums zeit seines Lebens fasziniert von der Adelegg, die dem Läufer und Poeten zum ureigenen Zauberberg geworden sei. Rudi Holzberger hat in seinem Buch „Dichter Wald“die poetischen Spuren des Dichters gesammelt. Am Sonntag, 28. Oktober, lädt er zu einer Wanderung ein, die als Spurensuche zu verstehen sei. Die Wanderung geht vom Römerkastell bei Kleinhaslach über die Argen nach Wehrlang und hoch zur Zengerles Alpe. Dann weiter auf dem Höhenweg hinüber zur Schletter Alpe und von dort auf alten Pfaden hinunter zum Adler nach Großholzleute. Beginn ist 10.30 Uhr, Treffpunkt ist die Wiese vor dem Römerkastell. Die Tour dauert rund vier Stunden, im Anschluss besteht die Möglichkeit zu einer „literarischen Brotzeit“im Gasthof Adler in Großholzleute.
Der Arbeitskreis Literatur möchte zudem am Mittwoch, 7. November, um 19.30 Uhr mit einer Lesung aus Günter Herburgers Texten an den Schrifteller erinnern: an Herburger als Visionär, Gesellschaftskritiker, als Fantast, als einen, der sich durch alle literarischen Formen und Gattungen bewege. Und als einen, der die Leser durch seine in Sprache gegossene oft wild wuchernde Fantasie irritiere, herausfordere, vielleicht auch begeistere, aber nie gleichgültig zurücklasse. Die Lesung findet ebenfalls im Refektorium des Isnyer Schlosses statt.
Für alle Veranstaltungen ist der Eintritt frei, Spenden sind erbeten.