Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
FV Ravensburg II setzt auf Flexibilität
Am Sonntag ist der FC Mengen zu Gast
RAVENSBURG – Mit drei Siegen, drei Unentschieden und drei Niederlagen steht der FV Ravensburg II nach neun Spieltagen im sicheren Mittelfeld der Tabelle in der Fußball-Landesliga. Trotzdem war der Ärger bei Trainer Nectad Fetic nach der unnötigen 2:3-Niederlage in Balingen am vergangenen Sonntag groß. Mittlerweile ist das Balingen-Spiel abgehakt, der Blick geht nach vorne. Am Sonntag um 15 Uhr kommt der FC Mengen ins Wiesental.
„Die Niederlage in Balingen kommt in die Kategorie Lehrgeld“, meint Fetic. „Die Jungs lernen gerade, wie viel Risiko für welchen Nutzen nötig ist. Am Sonntag war es eben ein zu großes Risiko bei einem zu geringen Nutzen.“Damit spielt Fetic auf das späte Siegtor der Balinger an, die beim 3:2 in der Nachspielzeit einen Ravensburger Ballverlust im Aufbauspiel zum Siegtreffer nutzten. Entsprechend verärgert war Fetic nach Abpfiff, als er etwa sagte: „Wir können uns nichts davon kaufen, dass wir es das ganze Spiel über nicht schlecht gemacht haben.“
Dieser Ärger ist nun verflogen, so sieht Fetic auch klar die positiven Seiten der Niederlage – Ravensburg war in Balingen eben das bessere Team und dem Sieg lange näher als der Gastgeber. „Einsatz und Wille haben auch gepasst“, fügt Fetic hinzu. „Auch die Woche über im Training. Es gab also keinen Einbruch oder so etwas.“Die Ravensburger arbeiteten in der Trainingswoche vor allem an Detailfragen, etwa der richtigen Positionierung zueinander und zum Ball.
Denn im Heimspiel am Sonntag gegen den FC Mengen sollen wieder drei Punkte her. Dabei kommt der Gegner den Ravensburgern sogar einigermaßen entgegen: „Mengen will Fußball spielen, will den Ball haben“, erklärt Fetic. Die Aussage lässt sich ebenfalls als leichten Seitenhieb Richtung Balingen verstehen. Die TSG überließ dem FV nach der frühen Führung den Ball und zog sich weit in die eigene Hälfte zurück. Damit hatte Ravensburg seine Probleme. Einfacher wird es für den FV II allerdings auch gegen Mengen nicht. „Sie schalten schnell um, sind außerdem bei Standards gut“, erklärt Fetic, der den FCM beim Heimspiel gegen den FV Rot-Weiß Weiler genau beobachtet hat. Dort machte der Aufsteiger beim 1:1 eine gute Figur. „Die Eckbälle und Freistöße von Mengen kommen sehr scharf aufs Tor“, sagt Fetic. „Da dürfen wir nur wenig zulassen.“
Mehrere Fragezeichen
Ein Fragezeichen steht dagegen hinter der Kadersituation. Das gilt aber nicht nur für die U 23, sondern auch für die Oberliga-Mannschaft der Ravensburger. Ob der FV II am Sonntag Unterstützung aus der ersten Mannschaft erhält, entscheidet sich also erst kurzfristig. „Wir müssen da flexibel sein. Das geht bei einer U 23 dazu“, sagt Fetic, auch im Hinblick auf die Positionen der Spieler. „Bei uns trainieren die Verteidiger auch Offensivaufgaben und umgekehrt.“So spielte etwa Stürmer Tim Lauenroth in Balingen als linker Außenverteidiger. Dementsprechend gelassen sieht der Trainer die Personalsituation: „Das sind Sachen, die bei einer eingespielten Mannschaft einen viel größeren Einfluss haben. Bei uns ändern sich zur Zeit ja jede Woche mehrere Positionen.“Dem Spiel am Sonntag blickt er kämpferisch entgegen: „Wir sind heimstark und wollen die Punkte holen. Ich bin mir sicher, dass uns das auch gelingt.“