Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Ravensburg beschäftigt sich mit dem eSport
Sport oder kein Sport? – Infoveranstaltung mit Podiumsdiskussion am Samstag in der Kuppelnauschule
RAVENSBURG - Unbestritten ist, dass der eSport, also der Sport an den Konsolen, in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden ist. Spiele wie die Fußballsimulation FIFA oder das Ballerspiel Counterstrike sind weltbekannt. Es gibt Befürworter, die den eSport im Programm der Olympischen Spiele sehen wollen. In Ravensburg wird am Samstag in der Kuppelnauschule über das Thema eSport gesprochen.
Der Sportkreis Ravensburg muss bis Ende des Jahres dem Württembergischen Landessportbund (WLSB) mitteilen, wie er und seine Vereine zum eSport stehen. „Ich weiß noch nicht, wie die Meinung der Mitglieder ist“, sagt Karlheinz Beck aus dem Präsidium des Sportkreises. „Ich glaube aber, dass es eher skeptisch betrachtet wird.“Damit würde der Sportkreis auf einer Linie zu vielen Vertretern von Profivereinen liegen. Eine kleine Auswahl: „Schwachsinn“, sagt Uli Hoeneß zum Konsolensport. „Absolute Verarmung“, ist eine klare Meinung von DFB-Präsident Reinhard Grindel. Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund nutzt das Wort mit „sch“, wenn er zum eSport gefragt wird.
Allerdings: Der eSport ist weltweit ein Milliardengeschäft, auch in Deutschland gehen Experten davon aus, dass er in den kommenden Jahren einen Umsatz von mehr als 120 Millionen Euro erreichen wird. Der VfB Stuttgart etwa hat zwei FIFAKonsolenspieler unter Vertrag genommen, der FC Schalke 04 nimmt mit seiner eSport-Abteilung an weltweiten Turnieren teil. Auch die Basketballer von Ratiopharm Ulm und des FC Bayern München – Uli Hoeneß hin oder her – beschäftigen sich mit eSport.
In der Kuppelnauhalle wird Steffen Timmermann vom WLSB einen Vortrag zum Thema „Zukunftsfaktor oder Irrweg für Sportvereine und -verbände“halten. Inga Holmgeirsson, eSportlerin aus Stuttgart, sitzt anschließend mit den Politikern Axel Müller und Petra Krebs auf dem Podium, um über das Thema „eSport im Verein, ja oder nein?“zu diskutieren. „Anhand des Interesses der Vereine werden wir schon sehen, wie wichtig ihnen dieses Thema ist“, meint Beck. Sein ganz persönlicher Standpunkt steht bereits fest: „Ich kann mir eSport nicht als offiziellen Sport vorstellen.“Viele andere dagegen schon.
Die Informationsveranstaltung in der Aula der Kuppelnauschule in Ravensburg beginnt am Samstag um 10 Uhr.