Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Auf dem Firmengelände von Peter & Sohn entstehen Wohnungen
Gemeinderat gibt grünes Licht für die Aufstellung eines Bebauungsplans in dem Gebiet
LEUTKIRCH (sin) - Das bisherige Firmengelände der Firma Peter & Sohn wird teilweise zum Wohnngebiet umfunktioniert. Der Leutkircher Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, dass auf dem 5,3 Hektar großen Areal der Bebauungsplan „Storchengarten“im beschleunigten Verfahren aufgestellt werden soll. Gewerbeflächen und zusätzlich bis zu 350 Wohnungen könnten auf dem Gebiet neben dem Leutkircher Bahnhof entstehen.
Wie Oberbürgermeister HansJörg Henle am Montag ausführte, werde der holzverarbeitende Betrieb Peter & Sohn in den kommenden Jahren sukzessive reduziert. Das Sägewerk sei bereits stillgelegt. Die Produktion werde im Oktober 2019 aufgegeben. Der Holzhandel soll bis 2023 auf dem Gelände weiterbetrieben werden. Im Anschluss daran sei vorgesehen, das Gewerbe an einem neuen Standort zu entwickeln.
Wohnungen werden dringend gebraucht
Das Baugebiet ist eine „sehr gute Nachnutzung“für die frei werdende, innenstadtnahe Fläche, meinte OB Henle. „Wir brauchen dringend Wohnungen in Leutkirch“, ergänzte der Rathauschef. Wie Architekt Udo Kienzle den Stadträten erklärte, werde ein verdichtetes, funktionsgemischtes Quartier entstehen. Unter anderem sollen auf dem Areal 40 Sozialwohnungen angeboten werden. Auch innenstadtverträgliche gewerbliche Nutzungen sind zulässig.
„Das Areal befindet sich in verkehrsgünstiger Lage am Rande der Kernstadt und bietet eine hohe Wohnqualität“, heißt es vonseiten der Stadtverwaltung. Der Bebauungsplan sieht im Norden der Fläche – entlang der Bahnlinie – überwiegend viergeschossige Häuser vor. Im mittleren Bereich des 5,3 Hektar großen Gebiets sind dreigeschossige Mehrfamilienhäuser geplant und im Übergang zu bestehenden Wohngebäuden an der Wangener Straße wiederum zweigeschossige Reihenhäuser.
Zudem soll „der bestehende Dienstleistungsstandort zwischen Bahnhof und Storchenstraße“gestärkt werden. Außerdem sind großzügige Grün- und Freiflächen Teil der Planung. Das Wohngebiet soll von Nordosten über die Storchenstraße und von Süden über eine Verbreiterung der Sägestraße zur Wangener Straße erreichbar sein.
Wie der Zeitplan für die Bebauung aussieht, wollte Stadtrat Waldemar Westermayer (CDU) wissen. Genaue Angaben dazu seien derzeit noch nicht möglich, entgegnete Kienzle. Dafür gebe es noch zu viele Belange zu klären – etwa zum Lärmschutz. Lob für die Umnutzung des Areals gab’s indes von Stadträtin Hedwig Seidel-Lerch, die darauf hinwies, dass vor allem der Bedarf an Sozialwohnungen derzeit sehr hoch ist.