Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Hermann Keller gewinnt Grünes Trikot
Erfolg für Fahrer der Radunion Wangen in Burkina Faso
WANGEN (sz) - Hermann Keller von der Radunion Wangen hat erfolgreich an der Tour de Faso teilgenommen.
1300 Kilometer über zehn Etappen waren zu bewältigen. Gestartet wurden die Etappen sehr früh, da es um 8 Uhr morgens nur 32 Grad hatte. Gerade die ersten Etappen waren für die Mitteleuropäer aufgrund des ungewohnten Klimas sehr kräftezehrend. Kellers Team zog sich jedoch beachtlich aus der Affäre und verbuchte gleich zu Beginn zwei zweite Etappenplätze, einer davon eingefahren durch Hermann Keller selbst – durch den Sieg im Sprint des Verfolgerfeldes auf der zweiten Etappe. Im Ziel war dies jedoch erst einmal nebensächlich, da bei über 40 Grad Celsius der größere Erfolg war, sich einen Platz im Schatten zu sichern.
Im Laufe der Rundfahrt konnten die deutschen Fahrer um Keller immer wieder Akzente setzen durch Siege bei Zwischensprints und vordere Etappenplatzierungen. So sicherte sich der Unionsfahrer auf der fünften Etappe im Sprint nochmals einen zweiten Platz, was die Lust auf einen Sieg fürs Team noch größer machte. „Wenn du dreimal Zweiter wirst, dann ist klar, dass man mit etwas mehr Glück gewinnen kann“, so die Einschätzung des Schomburgers nach der fünften Etappe. Auch im Mannschaftszeitfahren belegte die Equipe aus Deutschland um Keller Platz zwei, nachdem sie nur zu fünft starten durften, da ein Teamkollege seine Radbekleidung im Bus vergessen hatte.
Erster UCI-Tagessieg für Radunion Wangen
Einen weiteren zweiten Platz konnte Hermann Keller auf der siebten Etappe ersprinten. Eigentlich wäre noch mehr drin gewesen, doch gab es ein paar Abstimmungsschwierigkeiten und ein Teamkollege fuhr ihm im Sprint direkt vors Rad. „Wenn man den Sprint einmal unterbrechen muss, ist es sehr schwer, nochmals Fahrt aufzunehmen“, zeigte sich Keller kritisch. Am achten Tag sollte dann endlich der Befreiungsschlag gelingen. Nach idealer Vorarbeit des Teams feierte der Sprinter aus Wangen seinen ersten UCI-Tagessieg auf der 176 Kilometer langen Königsetappe der Tour de Faso. Die Freude im Team war groß, denn durch den Sieg konnte auch der Vorsprung in der Sprintwertung ausgebaut werden.
Die letzten beiden Etappen wurden zu großen Teilen von Ausreißergruppen bestimmt, die Kellers Team jeweils zu besetzten wusste. Auf der letzten Etappe wurden die Fluchtgruppen jedoch kurz vor Schluss auf der sechsmal zu befahrenden Zielrunde in Ouagadougou gestellt. So kam es vor mehreren Tausend Zuschauern an der Zielgeraden nochmals zum Massensprint in dem sich Hermann Keller abermals knapp geschlagen geben musste und so seinen fünften zweiten Etappenplatz einfuhr. Dadurch behauptete er seine Führung in der Wertung des besten Sprinters und gewann somit souverän dieses Wertungstrikot.