Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Ein wichtiger Berater
Hauptversammlung des Stadt senioren rats–Vorstand im Amt bestätigt
Bürgermeisterin lobt Arbeit des Bad Wurzacher Stadtseniorenrats.
BAD WURZACH - Heinrich Stauß bleibt für weitere zwei Jahre Vorsitzender des Stadtseniorenrats Bad Wurzach. Er wurde auf der Hauptversammlung am Montagabend in Maria Rosengarten einstimmig wiedergewählt.
Ihm zur Seite stehen weiterhin Christa Heydrich als Stellvertreterin und Marius Hansen als Schriftführer. Auch sie wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Stauß bleibt außerdem Kassier, da sich wie schon vor zwei Jahren niemand für diese Funktion fand. Nancy Maier hat sich bereit erklärt, als alleinige Bankbevollmächtigte und Anweisungsberechtigte zur Wahrung des Vieraugenprinzips zu wirken. Nur unter dieser Voraussetzung nimmt Stauß die Doppelfunktion auf sich.
Stauß und Heydrich betonten bei der Wiederwahl, die von Bürgermeisterin Alexandra Scherer geleitet wurde, dass es ihre letzte Amtszeit sein werde. Die Suche nach Nachfolgern hat damit begonnen.
Freude über aktiven Seniorenrat
Scherer gab in ihrem Grußwort „vollen Herzens“ihrer Freude über einen aktiven Stadtseniorenrat zum Ausdruck. „Hier wird gute Arbeit geleistet.“Es stehe der Stadt gut zu Gesicht, einen so rührigen Seniorenrat zu haben. Dieser sei nicht nur für die Mitglieder wertvoll, sondern auch für die Stadtverwaltung als Berater. „Sie leisten gute und wertvolle Unterstützung, das ist wichtig für uns und bereichert unsere Arbeit.“
„Dem Stadtseniorenrat geht es vor allem um die Gestaltung eines Gemeinwesens, das Lebensraum für alle Generationen sein soll“, umriss Heinrich Stauß das Selbstverständnis des 2003 gegründeten Vereins. Ihm gehören neben den Vorstandsmitgliedern Vertreter von Organisationen und Gruppen an, die in der Seniorenarbeit tätig sind. Heinrich Stauß blickte in seinem Jahresbericht vor allem auf mehrere gut besuchte Veranstaltungen zu den Themen Verkehrssicherheit, kirchliche Ökumene, Stress im Alter und Altersarmut zurück. Maßgeblich beteiligte sich der Stadtseniorenrat an der Erstellung der vierten Auflage des Bad Wurzacher Leitfadens für ältere Menschen, der im Juli erschien. Der Verein unterstützte weiterhin die Aktivitäten von Susanne Baur bei „Herz und Gemüt“und „Lebensräume für Jung und Alt“. Ein Dauerthema seien Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung, berichtete Stauß.
Sein Dank ging an den ehemaligen Bürgermeister Roland Bürkle, seine Nachfolgerin Alexandra Scherer und Rathaus-Sachbearbeiterin Berndadette Bierenstiel für ihr Engagement für den Stadtseniorenrat. Nachdem Stauß auch den Kassenbericht vorgetragen hatte, lobte ihn Kassenprüferin Susanne Bauer für eine Arbeit, die „tipptopp“sei. Sie beantragte die Entlastung des Vorstands, die einstimmig gewährt wurde. Einstimmig genehmigte die Versammlung auch die neue Datenschutzverordnung des Vereins. „Eine Mail mit vielen Anhängen“habe er dazu erhalten, berichtete Stauß, darunter ein 45-seitiges Dokument. „Auf der dritten Seite wusste man nicht mehr, was auf der ersten stand, und nach der 45. Seite hatte man sowieso nur noch Kopfschmerzen.“
Eben diese immer weiter zunehmende Bürokratisierung der ehrenamtlichen Vereinsarbeit kritisierte in der Aussprache Elisabeth Neff von der Nachbarschaftshilfe in Unterschwarzach. Auch die eingeführte Pauschalbezahlung der Helferinnen sei „oft an der Realität vorbei“. Ihr Fazit: „Man verliert die Lust. Ich hab’s jetzt 27 Jahre gemacht, ein 30. Jahr wird’s nicht geben.“
Marion Bofinger von „Zuhause leben“wies auf die Broschüre zum seniorenpolitischen Konzept des Landkreises Ravensburg hin.
Stauß fragte die Bürgermeisterin nach dem behinderten- und seniorengerechten Ausbau der Bushaltestellen. „Nicht zu schaffen“sei es, alle Haltestellen wie vom Gesetzgeber gefordert bis 2022 umzubauen, erwiderte Alexandra Scherer. Jeder Umbau würde gut 100 000 Euro kosten. Über den von Stauß angeregten „Spielplatz für alle Generationen“in Bad Wurzach werde man gerne nachdenken und „schauen, was möglich ist“, so Scherer. „Aber damit ist nicht versprochen, dass was kommt“, schob sie lächelnd hinterher.