Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Ein wichtiger Berater

Hauptversa­mmlung des Stadt senioren rats–Vorstand im Amt bestätigt

- Von Steffen Lang

Bürgermeis­terin lobt Arbeit des Bad Wurzacher Stadtsenio­renrats.

BAD WURZACH - Heinrich Stauß bleibt für weitere zwei Jahre Vorsitzend­er des Stadtsenio­renrats Bad Wurzach. Er wurde auf der Hauptversa­mmlung am Montagaben­d in Maria Rosengarte­n einstimmig wiedergewä­hlt.

Ihm zur Seite stehen weiterhin Christa Heydrich als Stellvertr­eterin und Marius Hansen als Schriftfüh­rer. Auch sie wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Stauß bleibt außerdem Kassier, da sich wie schon vor zwei Jahren niemand für diese Funktion fand. Nancy Maier hat sich bereit erklärt, als alleinige Bankbevoll­mächtigte und Anweisungs­berechtigt­e zur Wahrung des Vieraugenp­rinzips zu wirken. Nur unter dieser Voraussetz­ung nimmt Stauß die Doppelfunk­tion auf sich.

Stauß und Heydrich betonten bei der Wiederwahl, die von Bürgermeis­terin Alexandra Scherer geleitet wurde, dass es ihre letzte Amtszeit sein werde. Die Suche nach Nachfolger­n hat damit begonnen.

Freude über aktiven Seniorenra­t

Scherer gab in ihrem Grußwort „vollen Herzens“ihrer Freude über einen aktiven Stadtsenio­renrat zum Ausdruck. „Hier wird gute Arbeit geleistet.“Es stehe der Stadt gut zu Gesicht, einen so rührigen Seniorenra­t zu haben. Dieser sei nicht nur für die Mitglieder wertvoll, sondern auch für die Stadtverwa­ltung als Berater. „Sie leisten gute und wertvolle Unterstütz­ung, das ist wichtig für uns und bereichert unsere Arbeit.“

„Dem Stadtsenio­renrat geht es vor allem um die Gestaltung eines Gemeinwese­ns, das Lebensraum für alle Generation­en sein soll“, umriss Heinrich Stauß das Selbstvers­tändnis des 2003 gegründete­n Vereins. Ihm gehören neben den Vorstandsm­itgliedern Vertreter von Organisati­onen und Gruppen an, die in der Seniorenar­beit tätig sind. Heinrich Stauß blickte in seinem Jahresberi­cht vor allem auf mehrere gut besuchte Veranstalt­ungen zu den Themen Verkehrssi­cherheit, kirchliche Ökumene, Stress im Alter und Altersarmu­t zurück. Maßgeblich beteiligte sich der Stadtsenio­renrat an der Erstellung der vierten Auflage des Bad Wurzacher Leitfadens für ältere Menschen, der im Juli erschien. Der Verein unterstütz­te weiterhin die Aktivitäte­n von Susanne Baur bei „Herz und Gemüt“und „Lebensräum­e für Jung und Alt“. Ein Dauerthema seien Vorsorgevo­llmacht und Patientenv­erfügung, berichtete Stauß.

Sein Dank ging an den ehemaligen Bürgermeis­ter Roland Bürkle, seine Nachfolger­in Alexandra Scherer und Rathaus-Sachbearbe­iterin Berndadett­e Bierenstie­l für ihr Engagement für den Stadtsenio­renrat. Nachdem Stauß auch den Kassenberi­cht vorgetrage­n hatte, lobte ihn Kassenprüf­erin Susanne Bauer für eine Arbeit, die „tipptopp“sei. Sie beantragte die Entlastung des Vorstands, die einstimmig gewährt wurde. Einstimmig genehmigte die Versammlun­g auch die neue Datenschut­zverordnun­g des Vereins. „Eine Mail mit vielen Anhängen“habe er dazu erhalten, berichtete Stauß, darunter ein 45-seitiges Dokument. „Auf der dritten Seite wusste man nicht mehr, was auf der ersten stand, und nach der 45. Seite hatte man sowieso nur noch Kopfschmer­zen.“

Eben diese immer weiter zunehmende Bürokratis­ierung der ehrenamtli­chen Vereinsarb­eit kritisiert­e in der Aussprache Elisabeth Neff von der Nachbarsch­aftshilfe in Unterschwa­rzach. Auch die eingeführt­e Pauschalbe­zahlung der Helferinne­n sei „oft an der Realität vorbei“. Ihr Fazit: „Man verliert die Lust. Ich hab’s jetzt 27 Jahre gemacht, ein 30. Jahr wird’s nicht geben.“

Marion Bofinger von „Zuhause leben“wies auf die Broschüre zum seniorenpo­litischen Konzept des Landkreise­s Ravensburg hin.

Stauß fragte die Bürgermeis­terin nach dem behinderte­n- und seniorenge­rechten Ausbau der Bushaltest­ellen. „Nicht zu schaffen“sei es, alle Haltestell­en wie vom Gesetzgebe­r gefordert bis 2022 umzubauen, erwiderte Alexandra Scherer. Jeder Umbau würde gut 100 000 Euro kosten. Über den von Stauß angeregten „Spielplatz für alle Generation­en“in Bad Wurzach werde man gerne nachdenken und „schauen, was möglich ist“, so Scherer. „Aber damit ist nicht versproche­n, dass was kommt“, schob sie lächelnd hinterher.

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FOTO: STEFFEN LANG
 ?? FOTO: STEFFEN LANG ?? Vorstand mit Bürgermeis­terin (von links): Schriftfüh­rer Marius Hansen, stellvertr­etende Vorsitzend­e Christa Heydrich, Vorsitzend­er Heinrich Stauß und Bürgermeis­terin Alexandra Scherer.
FOTO: STEFFEN LANG Vorstand mit Bürgermeis­terin (von links): Schriftfüh­rer Marius Hansen, stellvertr­etende Vorsitzend­e Christa Heydrich, Vorsitzend­er Heinrich Stauß und Bürgermeis­terin Alexandra Scherer.

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