Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Oberstes Ziel ist es, dass der Verein weiter besteht“

Catrin Schneider vom Wandervere­in betont das sehr gute Miteinande­r im Verein

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BAD WURZACH - Das vielfältig­e Angebot des Wandervere­ins Bad Wurzach wird von vielen Vereinsmit­gliedern und Gästen der Stadt gern und rege genutzt. Warum der Verein trotzdem um seinen Fortbestan­d kämpft, erläutert die Vorsitzend­e Catrin Schneider im Gespräch mit SZ-Redakteur Steffen Lang.

Frau Schneider, am Rande der jüngsten Hauptversa­mmlung, über die die SZ am Montag berichtete, war davon die Rede, dass der Vorstand eine Auflösung des Vereins nicht ausschließ­en will. Wie konkret sind diese Erwägungen?

Catrin Schneider: Mit der Schlagzeil­e der SZ am Montag waren wir nicht glücklich, sie war unserer Meinung etwas sehr zugespitzt. Unser oberstes Ziel und unser aller Bestreben ist es, dass der Verein weiter besteht. Eine Auflösung ist nur eine Option unter mehreren. Mit ihr würden wir ja die Arbeit der vergangene­n 50 Jahre zunichte machen. Die Wanderunge­n, die wir jede Woche anbieten, haben solch eine gute Resonanz, dass ein Verschwind­en des Vereins ein großer Verlust wäre – für die Mitglieder und die ganze Stadt, denn unsere Angebote nutzen auch viele Gäste von Bad Wurzach, vor allem aus der Evangelisc­hen Frauenund Mütterkurk­linik.

Wie könnte es denn weitergehe­n?

Wir hoffen, dass sich noch Mitstreite­r finden, die bereit sind, Führungsau­fgaben zu übernehmen. Derzeit bin ich Vorsitzend­e und Kassier, diese Doppelbela­stung ist auf Dauer nicht tragbar. Ob ich als Vorsitzend­e weitermach­e oder als Kassier, spielt für mich dabei keine Rolle. Wichtig ist, dass sich die anfallende­n Aufgaben auf mehr Personen verteilen.

Wäre auch ein Zusammenge­hen mit einem anderen Verein oder einer anderen Gruppe eine Möglichkei­t?

In der Tat ist auch das eine Möglichkei­t, die wir derzeit noch überlegen. Wir können uns durchaus vorstellen, dass wir als Abteilung eines anderen Vereins weitermach­en. Dann würde das Verwaltung­stechnisch­e nur einmal anfallen.

Und diese Verwaltung­saufgaben prägen ja mehr und mehr die Führungsau­fgaben in einem Verein ...

Ja, es wird einem vonseiten des Gesetzgebe­rs immer mehr aufgedrück­t, zuletzt die Datenschut­zverordnun­g. Gleichzeit­ig ist es nicht erst seit kurzem eine allgemeine gesellscha­ftliche Tendenz, dass immer weniger Menschen bereit sind, sich in einem Verein auch verantwort­lich zu engagieren.

Die, die es tun, werden daher immer wertvoller ...

Ja, wir haben im Wandervere­in unglaublic­h engagierte Mitglieder. Ich denke da zum Beispiel an unsere Wanderführ­er. Sie hängen sich unwahrsche­inlich in ihre Aufgabe rein. Es geht ja nicht nur darum, die Wanderung selbst zu führen. Im Vorfeld müssen sie einschätze­n, ob die vorgesehen­e Route für die zu erwartende­n Teilnehmer geeignet ist, sie planen Stopps an geeigneten Punkten, dann gehen sie die Strecke ab und ändern sie, wenn nötig. Und so gibt es noch einige, die mit vollem Einsatz für unseren Verein tätig sind und dafür sorgen, dass das sehr gute Miteinande­r so bleibt und stetig gelebt wird.

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FOTO: CHO Catrin Schneider

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