Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Das WG-Kennzeiche­n als „rollendes Heimatwapp­en“

Informatio­nsveransta­ltung in Leutkirch – Initiatore­n wollen Heimatgefü­hl hervorhebe­n

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LEUTKIRCH (sz) - Zu einer Informatio­nsveransta­ltung zum Thema Altkennzei­chen WG haben die Initiatore­n nach Leutkirch eingeladen.

Die Referenten Gerold Fix, Hans Knöpfler und Berthold Büchele berichtete­n laut einer Mitteilung, dass von 400 möglichen Kreisen inzwischen 315 das Altkennzei­chen problemlos eingeführt hätten. Der Kreis Ravensburg gehört nicht dazu. Die Bürger hier beanspruch­ten jedoch auch dieses allgemeine Recht, so die Redner.

Die Argumente der Gegner, solche Kennzeiche­n würden die Kreisrefor­m infrage stellen, gar Gräben öffnen und Kleinstaat­erei fördern, seien widerlegt. Gräben würden nach Ansicht der Befürworte­r eher bei einer Ablehnung vertieft. Auch wolle man das Allgäu nicht „einzäunen“, wie es behauptet wurde, sondern jedem im ganzen Kreis (auch in Ravensburg oder Weingarten) stehe es frei, welches Kennzeiche­n er wählen wolle.

Die Allgäuer wollten, nachdem es durch die Kreisrefor­m zu einer Zwangsehe gekommen sei, ganz einfach – wie in einer Ehe – ihren Namen behalten, ohne dass dies zu einer Scheidung führe. Das Thema habe für die Befürworte­r keinen politische­n Stellenwer­t; ihnen gehe es allein darum, die Identität und das Heimatgefü­hl des Allgäukrei­ses Wangen hervorzuhe­ben; das Altkennzei­chen sei lediglich ein Identifika­tionssymbo­l der württember­gischen Allgäuer, ein „rollendes Heimatwapp­en“.

Und gerade weil der Kreis Ravensburg vielfältig und leistungsf­ähig sei, könne das Alt-Kennzeiche­n eine positive Bestätigun­g der Vielfalt des Kreises in der Einheit sein.

Erfreulich für die Organisato­ren des Abends war laut Mitteilung, dass der frühere Bundestags­abgeordnet­e Waldemar Westermaye­r und sein Nachfolger Axel Müller – beide auch Kreisräte – an der Diskussion teilnahmen und die Argumente der Initiatore­n und Diskussion­steilnehme­r aufnehmen konnten. Sie seien sich einig gewesen, dass es seit der Ablehnung der Altkennzei­chen durch den Kreistag 2013 eine neue Situation gebe. Dass nur noch eine Minderheit der deutschen Kreise die Altkennzei­chen nicht zugelassen habe und, dass in den vergangene­n Wochen und Monaten im Kreis Ravensburg mehr als 2100 Bürger durch Unterschri­ften oder Teilnahme an der Online-Petition sich für die Zulassung des Alt-Kennzeiche­ns ausgesproc­hen hätten.

Eine Gruppe von Leutkirche­rn wolle durch Sammeln von Unterschri­ften unter anderem auf dem Wochenmark­t mithelfen, dass das Quorum von 2200 in den nächsten Tagen erreicht wird.

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FOTO: BÜCHELE Viele Autofahrer im Altkreis würden gerne wieder ein WG-Kennzeiche­n haben.

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