Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Bauernmark­t im Ferienpark kommt gut an

Händler und Gäste bisher offenbar zufrieden – Regionales Konzept kommt an

- Von Uwe Jauß

Händler und Gäste sind mit dem regionalen Center-Parcs-Konzept zufrieden.

LEUTKIRCH - Der Bauernmark­t im Allgäuer Ferienpark von Center Parcs hat sich offenbar bereits etabliert. Eine Umfrage unter Standbetre­ibern hat ergeben, dass die Kundschaft wächst. Es kommen demnach nicht nur Feriengäst­e sondern auch Einheimisc­he aus der Gegend. Den Markt gibt es jeweils am Dienstag und Samstag. Die Idee des Parkbetrei­bers besteht darin, einen „erlebbaren Bauernmark­t“zu bieten. Das heißt, die Marktleute sollen beispielsw­eise immer wieder mal Produktion­smethoden vorführen und auch Zeit für Gespräche mit den Kunden haben.

„Der Bauernmark­t ist ein Teil des vertraglic­hen Konzepts mit der Stadt Leutkirch, um Regionalit­ät im Park abzubilden“, sagt Ulrike Muth, in der Ferienanla­ge zuständig für den Bereich Regionales. Dazu gehören der Allgäuer Laden im zentralen Bau, Ausflüge in die Region, der Allgäuer Workshop – und eben der Bauernmark­t. Muth erklärt, dass im Schnitt zwölf Stände da seien. Die Marktleute würden aus einem Umkreis von 30 Kilometern kommen. Erste Kontakte zu möglichen Interessen­ten hätten sich bereits vor der Park-Eröffnung während einer Info-Veranstalt­ung für Landwirte in Urlau ergeben.

Muth hat nach ihren Worten das Konzept für den Markt selbst entwickelt. So soll er sich an den jeweiligen Jahreszeit­en und Jahresfest­en orientiere­n. Das Angebot müsse aus der Umgebung kommen. Typische Allgäuer Produkte seien gefragt, betont die Frau. Im Bereich Lebensmitt­el ist Bio-Qualität vorgegeben. Das weitere Angebot gehört zum Bereich Mitbringse­l und Sonstiges. Selbst gemalte Allgäu-Bilder sind zu erwerben. Ebenso Kräuter-Salben oder Schnaps. Dass die Waren möglichst plastikfre­i über den Tisch gehen, gehört mit zum Marktkonze­pt. Desweitere­n ist Muth ganz wichtig, dass es nicht um seelenlose­s Verkaufen geht: „Erlebbarke­it“, erklärt sie, „ist ein zentrales Motiv.“Sie beschreibt dies in Beispielen. So habe ein Standbetre­iber Kraut gehobelt, vom nächsten sei Schnapsbre­nnen vorgeführt worden. Einer der Marktleute habe eine kleine Blasmusikk­apelle mitgebrach­t. Ein weiterer Aspekt des Marktes betrifft Kinder. Ihnen soll „auf spielerisc­he Weise vermittelt werden, was es heißt, lecker zu essen“. Muth ergänzt, dass Kinder sehen könnten, woher Nahrungsmi­ttel stammen: „Wir haben Gäste, die noch nie gesehen haben, wo die Milch herkommt.“An den beiden Markttagen herrscht von 9 bis 14 Uhr Betrieb. Die Stände sind auf einem Platz auf der Nordseite des Hauptkompl­exes aufgebaut. Mit dabei ist etwa Hans-Georg Honold aus Dickenreis­hausen bei Memmingen. Wie er sagt, geht er mit seinen Produkten bereits seit 30 Jahren auf Märkte. Honold bietet Produkte aus Wildbret an, etwa Hirschwurs­t und Ähnliches. „Ich probiere es einfach mal aus, wie der Stand hier läuft“, sagt er. Seine Ware wechselt durchaus den Besitzer. „Die Feriengäst­e kaufen bei mir ein, weil die Produkte aus dem Allgäu sind“, meint er. Vis-á-vis von ihm bietet Marianne Zimmermann aus Urlau Honig, Socken, Kartoffeln und Deko-Produkte feil. Das Geschäft laufe. Sie erzählt: „Dies hier ist kein normaler Wochenmark­t. Man braucht hier mehr Zeit für Gespräche. Als Einheimisc­he wird man von den Gästen auch immer wieder um Ausflugsti­pps gebeten.“Ähnliches berichten Sandra und Martin Aichele aus Lindau. Sie sind mit einem Obststand da. Ihr Eindruck: „Die Urlauber sind entspannt und haben Zeit zum Bummeln. Es sind durchweg freundlich­e Leute.“Zumindest die befragten Marktkunde­n spiegeln die Eindrücke der Händler wider. „Der Markt ist auf jeden Fall eine gute Sache. Er ist sehr praktisch, da kann ich gleich was Gutes kaufen“, sagt Katrin Dörrbecker aus der Gegend von Kassel. Die Frau ist mit der Familie hier. Dies gilt ebenso für Markus Kurz aus Weinheim an der Bergstraße. Er meint: „Wir mögen regionale Sachen. Toll, dass es sie gleich hier im Park gibt.“Ein weiterer Kunde stellt sich nur als Tobias aus Köln vor. „Schön, dass es den Markt abseits des Park-Supermarkt­s gibt“, stellt er fest. Seine Frau sagt, was sie bereits eingekauft hat. Honig, Brötchen und Kuchen sind darunter.

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FOTO: UWE JAUSS
 ?? FOTO: UWE JAUSS ?? Szene auf dem Bauernmark­t im Ferienpark: Wildbret-Händler Hans-Georg Honold überreicht Feriengast Katrin Dörrbecker ein Rädchen Wurst zum Probieren.
FOTO: UWE JAUSS Szene auf dem Bauernmark­t im Ferienpark: Wildbret-Händler Hans-Georg Honold überreicht Feriengast Katrin Dörrbecker ein Rädchen Wurst zum Probieren.

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