Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
München muss ins Red-Bull-Familienduell
Konzern-Derby im Champions-League-Halbfinale
MALMÖ (dpa) - Nach dem atemberaubenden Sturm in die Geschichtsbücher setzte bei den EishockeyCracks des EHC Red Bull München schnell die Vorfreude auf das Familienduell ein. Das 5:5 bei den Malmö Redhawks sicherte dem deutschen Meister ja nicht nur die HalbfinalTeilnahme in der Champions Hockey League und einen Platz unter den besten vier Teams des Wettbewerbs. Nachdem Dreifach-Torschütze Trevor Parkes den EHC in der Verlängerung ins Glück geschossen hatte, blickte Maximilian Kastner bereits auf ein „besonderes Halbfinale“gegen Salzburg voraus, das sich „jeder gewünscht“habe. Das Brisante daran: München gegen Salzburg bedeutet auch Red Bull gegen Red Bull.
Die Teams gehören nämlich dem österreichischen Brause-Giganten, beide kämpfen nun im Januar um den Einzug ins Finale. „Das wird ein Kampf“, kündigte Matchwinner Parkes an. „Wir wollen zeigen, dass wir die besseren Red Buller sind“, sagte Kastner noch in Schweden in der Euphorie nach einem furiosen Abend.
Bis einer der größten Vereinserfolge des deutschen Eishockeys perfekt war, hatten die Münchner ein turbulentes Spiel zu überstehen: Nach dem 2:1 im Hinspiel lagen die Gäste schnell 0:2 zurück, drehten das Match zur 3:2-Führung. Dann sorgten die Schweden für ein 4:3, Daryl Boyle gelang das 4:4 kurz vor der zweiten Pause. Weil Malmö im Schlussabschnitt wieder mit 5:4 in Führung ging, musste die Overtime entscheiden. In der war dann Parkes nach einem Konter erfolgreich. „Das war ein großer Sieg“, resümierte der kanadische Hattrick-Held.
Dank Parkes gelang dem EHC als erstem DEL-Team der Einzug in das Halbfinale der CHL. Der Wettbewerb ist zwar nicht zu vergleichen mit der Fußball-Champions-League, weil die starken Teams aus der osteuropäischen Eliteliga KHL fehlen. Dass sich München gegen Gegner aus Schweden, Finnland und der Schweiz durchsetzte, ist aber aller Ehren wert.
U20-WM in Füssen, Div. IA, (3. Spieltag): Lettland – Deutschland 1:4 (0:1, 0:2, 1:1).