Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Sechs Kirchtürme sind nah beieinande­r

Ermutigend­e Ergebnisse beim Klausurwoc­henende der katholisch­en Seelsorgee­inheit Isny

- Von Walter Schmid

ISNY - Kürzlich haben sich 20 Kirchengem­einderäte der sechs katholisch­en Einheiten auf Isnyer Gemarkung zu einer Klausur getroffen, um das Diözesanpr­ojekt „Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten“weiterzuen­twickeln. Einige Teilnehmer berichten anschließe­nd von dort vereinbart­en Ergebnisse­n.

Das augenschei­nlichste ist visueller Natur: In Isny selbst gibt es eigentlich nur drei Türme, die nah beieinande­r stehen, das neue Logo der katholisch­en Seelsorgee­inheit vereint jedoch sechs Türme. Jene von St. Georg und St. Jakobus sowie von St. Maria in der Stadt, dazu aber nun auch die Türme der Kirchen in Beuren, Bolsternan­g, Menelzhofe­n und Rohrdorf.

Wer den aktuellen Pfarrbrief durchblätt­ert, in dem die sechs Gemeinden im Advent berichten und sich darstellen, entdeckt den jeweiligen örtlichen Kirchturm im neuen Logo markant hervorgeho­ben. Die anderen fünf sind nur angedeutet, aber dennoch präsent. Gemeinte Bedeutung: Die sechs Gemeinden und ihre Glieder sollen sich nah sein, füreinande­r da sein, an einem Strang ziehen. Das sei einer der Wünsche, die in Zukunft gelebt werden sollen, betonen die Teilnehmer der Klausur. Der Wunsch zieht sich als roter Faden auch durch das gemeinsam erarbeitet­e Leitbild für die Seelsorgee­inheit samt der einzelnen Gemeinden.

Leitbild der einladende­n Gemeinde Im Leitbild wird der gemeinsame Wille allerdings noch etwas differenzi­ert: Man wolle für alle Menschen eine einladende Gemeinde sein; auch nicht zurückfall­en in strenge, traditione­lle Gleichmach­erei, sondern zeitgemäße­r Vielfalt im Gemeindele­ben Raum geben. Die Ökumene solle weiterhin gepflegt werden, die Gemeinden sich vor allem den Nöten der Menschen zuwenden. Grundlage des Gemeindele­bens sei die Orientieru­ng an der Botschaft Jesu Christi – so ist es im Leitbild festgeschr­ieben. Sie wollen die Türen der Kirche und auch der Herzen weit aufmachen für den Weg des Glaubens, betonen die Verantwort­lichen der Seelsorgee­inheit Isny.

„Freilich werden weder das neue Logo noch das Leitbild die Kirchengem­einden von heute auf morgen umkrempeln“, sagt Pfarrer Edgar Jans. „Aber es soll unser Maßstab sein, an dem wir uns messen und auch immer wieder daran erinnern lassen wollen.“Einigkeit herrsche darüber, dass die Realisieru­ng dieser Anliegen einen langen, geduldigen Weg vorzeichne­n. Ziel sei ein Gemeindele­ben, das auch Außenstehe­nde gerne einlädt, wie Jesus es getan hätte: „Kommt und seht selber.“Dafür müsse die Öffentlich­keitsarbei­t ebenfalls entspreche­nd intensivie­rt werden, einschließ­lich einer neuen, profession­ell gestaltete­n Internetse­ite.

Diakon Jochen Rimmele ergänzte die Klausur mit Berichten über die Caritas, die Aufgaben des neu eingesetzt­en Ausschusse­s sowie der Wohnraumin­itiative, die auch in Isny verankert werden soll mit dem Ziel, leerstehen­de Wohnungen für Suchende zu aktivieren. Weiter ging es um das Projekt Lesewelten, das in Kindergärt­en zum Ziel habe, bei Kindern Freude an Büchern und am Lesen zu wecken und sie so in ihrer Sprachentw­icklung zu fördern.

Ergebnis und gemeinsame­r Wunsch der Klausurtei­lnehmer sei zusammenfa­ssend gewesen, „dass in allen Bereichen der Seelsorgee­inheit ein einladende­r Geist, der dem Evangelium entspricht, erlebbar werden soll“, formuliert Diakon Rimmele.

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FOTO: WALTER SCHMID Berichten von ihrer Kirchengem­einderatsk­lausur (von links): Johannes Merta, Jochen Rimmele, Edgar Jans, Erich Nuß, Bruno Riedle und Alwin Zengerle.

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