Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Sechs Kirchtürme sind nah beieinander
Ermutigende Ergebnisse beim Klausurwochenende der katholischen Seelsorgeeinheit Isny
ISNY - Kürzlich haben sich 20 Kirchengemeinderäte der sechs katholischen Einheiten auf Isnyer Gemarkung zu einer Klausur getroffen, um das Diözesanprojekt „Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten“weiterzuentwickeln. Einige Teilnehmer berichten anschließend von dort vereinbarten Ergebnissen.
Das augenscheinlichste ist visueller Natur: In Isny selbst gibt es eigentlich nur drei Türme, die nah beieinander stehen, das neue Logo der katholischen Seelsorgeeinheit vereint jedoch sechs Türme. Jene von St. Georg und St. Jakobus sowie von St. Maria in der Stadt, dazu aber nun auch die Türme der Kirchen in Beuren, Bolsternang, Menelzhofen und Rohrdorf.
Wer den aktuellen Pfarrbrief durchblättert, in dem die sechs Gemeinden im Advent berichten und sich darstellen, entdeckt den jeweiligen örtlichen Kirchturm im neuen Logo markant hervorgehoben. Die anderen fünf sind nur angedeutet, aber dennoch präsent. Gemeinte Bedeutung: Die sechs Gemeinden und ihre Glieder sollen sich nah sein, füreinander da sein, an einem Strang ziehen. Das sei einer der Wünsche, die in Zukunft gelebt werden sollen, betonen die Teilnehmer der Klausur. Der Wunsch zieht sich als roter Faden auch durch das gemeinsam erarbeitete Leitbild für die Seelsorgeeinheit samt der einzelnen Gemeinden.
Leitbild der einladenden Gemeinde Im Leitbild wird der gemeinsame Wille allerdings noch etwas differenziert: Man wolle für alle Menschen eine einladende Gemeinde sein; auch nicht zurückfallen in strenge, traditionelle Gleichmacherei, sondern zeitgemäßer Vielfalt im Gemeindeleben Raum geben. Die Ökumene solle weiterhin gepflegt werden, die Gemeinden sich vor allem den Nöten der Menschen zuwenden. Grundlage des Gemeindelebens sei die Orientierung an der Botschaft Jesu Christi – so ist es im Leitbild festgeschrieben. Sie wollen die Türen der Kirche und auch der Herzen weit aufmachen für den Weg des Glaubens, betonen die Verantwortlichen der Seelsorgeeinheit Isny.
„Freilich werden weder das neue Logo noch das Leitbild die Kirchengemeinden von heute auf morgen umkrempeln“, sagt Pfarrer Edgar Jans. „Aber es soll unser Maßstab sein, an dem wir uns messen und auch immer wieder daran erinnern lassen wollen.“Einigkeit herrsche darüber, dass die Realisierung dieser Anliegen einen langen, geduldigen Weg vorzeichnen. Ziel sei ein Gemeindeleben, das auch Außenstehende gerne einlädt, wie Jesus es getan hätte: „Kommt und seht selber.“Dafür müsse die Öffentlichkeitsarbeit ebenfalls entsprechend intensiviert werden, einschließlich einer neuen, professionell gestalteten Internetseite.
Diakon Jochen Rimmele ergänzte die Klausur mit Berichten über die Caritas, die Aufgaben des neu eingesetzten Ausschusses sowie der Wohnrauminitiative, die auch in Isny verankert werden soll mit dem Ziel, leerstehende Wohnungen für Suchende zu aktivieren. Weiter ging es um das Projekt Lesewelten, das in Kindergärten zum Ziel habe, bei Kindern Freude an Büchern und am Lesen zu wecken und sie so in ihrer Sprachentwicklung zu fördern.
Ergebnis und gemeinsamer Wunsch der Klausurteilnehmer sei zusammenfassend gewesen, „dass in allen Bereichen der Seelsorgeeinheit ein einladender Geist, der dem Evangelium entspricht, erlebbar werden soll“, formuliert Diakon Rimmele.