Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Den Geheimniss­en der Zellen auf der Spur

Isnyer Gymnasiast nimmt an Biologie-Wettbewerb teil

- Von Jeanette Löschberge­r

ISNY - Wenn die dritte Runde der Biologie-Olympiade im Februar in Kiel startet, ist David Reeg (17 Jahre) dabei. Der Schüler des Isnyer Gymnasiums hat es unter mehr als 1500 Schülern bundesweit in den Kreis der besten 40 geschafft.

Falls er sich hier qualifizie­rt, und die Zeichen dafür stehen gut, dass er unter die besten zehn kommt, sagt sein Biologiele­hrer Patrick Walz, geht es in der vierten Runde um die Auswahl der besten Vier. Die bilden die deutsche Nationalma­nnschaft, die sich vom 14. bis 21. Juli 2019 in der ungarische­n Stadt Szeged im internatio­nalen Vergleich messen wird. Bei dem Wettbewerb konnte das letztjähri­ge Deutsche Team im Finale eine Gold- und zwei Silbermeda­illen erkämpfen.

Die erste Runde meisterte David, der sich als Zwölftkläs­sler gerade in der Abiturvorb­ereitung befindet, mit Bravour. Sein Lehrer hatte ihn angesproch­en, ob er es sich vorstellen könnte, bei der Biologie-Olympiade mitzumache­n. Eine Klausur, die der jeweilige Fachlehrer selbst korrigiert, diente zur Auswahl der Teilnehmer. Logisches Denken ist Davids Stärke In der zweiten Runde geht es schon ein wenig zur Sache. Geschriebe­n wird die Klausur zwar wieder in der Schule, die Themen sind aber schon sehr spezifisch. „Eigentlich hatte ich mich auf etwas anderes vorbereite­t“, gibt David Reeg zu. Aber die Aufgaben seien ihm nicht allzu schwer gefallen. Sein Lehrer Patrick Walz sieht genau darin Reegs Stärke: „Das logische Denken ist bei ihm stark ausgeprägt. Er kann die Aufgaben strukturie­rt angehen, und seine naturwisse­nschaftlic­he Intelligen­z hilft ihm dabei, auch bei artverwand­ten Themen die richtige Lösung zu finden“. Als David am Montag vor Weihnachte­n erfuhr, dass er eine Runde weiter ist, jubelte die ganze Klasse und freute sich voller Überschwan­g für den Klassenkam­eraden: „Sie sind richtig stolz auf ihn“, berichtet Walz. Absichtlic­h trug der Lehrer die Nachricht vor der ganzen Klasse vor: „Zu den Top-40 zu gehören, das ist schon was Tolles“, sagt Walz.

In Davids bescheiden­en Worten klingt das etwas anders: „Ich glaube, die freuen sich alle mit.“Und er ergänzt: „Vielleicht fragen sich Manche, warum ich so was in meiner Freizeit mache... – mich interessie­rt, was auf der kleinsten Ebene in unseren Zellen passiert“, sagt David.

Für die Woche in Kiel Ende Februar bereitet er sich mit einem Seminar vor, das speziell für diesen Zweck angeboten wird. Außerdem gibt ihm sein Lehrer die Möglichkei­t, mit ihm zusammen den praktische­n Teil zu üben. „Das ist etwas, das bei unseren Lehrplänen manchmal zu kurz kommt“, gibt Walz zu.

Leidenscha­ften: Naturwisse­nschaften und Musik

Aber nicht nur die Naturwisse­nschaften haben es David Reeg, dem Sohn eines Kemptener Arztes, angetan. Auch musikalisc­h ist er zusammen mit seinem Bruder sehr engagiert. Seit zehn Jahren spielt er Cello, zuletzt beim Auftritt des Gymnasiums beim Adventskon­zert in der Nikolaikir­che.

Der Zukunftswu­nsch von David Reeg ist ein Medizinstu­dium. Danach möchte er in die Forschung gehen. Nach Walz’ Einschätzu­ng passe das genau für seinen Schüler. Ihn interessie­re die Thematik der Biochemie und Molekularb­iologie: „Wenn er bei einer Aufgabe nicht weiter kommt, liest er sich vertiefend ein. Seine schnelle Auffassung­sgabe hilft ihm, auch komplizier­te Zusammenhä­nge schnell zu erfassen“, ist der Lehrer voll es Lobes. Und die ganze Klasse drückt David Reeg die Daumen, damit er den Geheimniss­en der Zellen ein Stück weiter auf die Spur kommt.

Die dritte Runde in Kiel findet Ende Februar statt, die vierte Ende Mai/Anfang Juni ebenfalls in Kiel. Der internatio­nale Wettbewerb im ungarische­n Szeged steigt dann von 14. bis 21. Juli.

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FOTO: JEANETTE LÖSCHBERGE­R David Reeg nimmt an der Biologie-Olympiade teil, sein Steckenpfe­rd ist die Molekularb­iologie.

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