Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Gerhard Rimmele ist gestorben
Wangener Gastronom und Kommunalpolitiker hinterlässt viele Spuren
WANGEN - Völlig unerwartet ist Gerhard Rimmele im Alter von 57 Jahren am frühen Morgen des Neujahrstages verstorben. Rimmele hinterlässt seine Frau Claudia, drei erwachsene Kinder, zwei Enkel – und viele Spuren. Seit jungen Jahren war er politisch in „seiner“CDU aktiv, führte drei Wangener Gastronomiebetriebe und war auch in der Musikbranche tätig.
„Er war ein guter Zuhörer und ein guter Ratgeber“, sagt Oberbürgermeister Michael Lang über Gerhard Rimmele: „Er hatte auch ein gutes Gefühl für die Machbarkeit von Dingen.“In den Stadtrat rückte Rimmele 2011 für Charly Laible nach und wurde bei den Wahlen 2014 wiedergewählt. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits eine Amtszeit als Ortschaftsrat in Schomburg (2004 bis 2009) hinter sich.
2014 zog er ebenfalls wieder ins Ortsgremium ein und wurde stellvertretender Ortsvorsteher. Seit 2004 war Rimmele außerdem CDU-Ortsvorsitzender in Schomburg, seit 2013 Beisitzer im Vorstand des CDU-Stadtverbandes. Zudem ist Rimmele von 2004 bis 2009 und wieder seit 2014 Vertreter in der Neuravensburger Wasserversorgungsgruppe und für die Ortschaft Schomburg Mitglied des Kindergarten-Ausschusses St. Raphael in Primisweiler gewesen.
„Ich habe ihn sehr geschätzt“
Als ehrlichen und geradlinigen Menschen bezeichnet Schomburgs Ortsvorsteher Roland Gaus den an Neujahr mitten aus dem Leben gerissenen Gerhard Rimmele: „Ich habe ihn sehr geschätzt. Er war mir in der Anfangsphase meiner ersten Amtsperiode ein guter und wichtiger Ansprechpartner.“Stets habe Rimmele gesagt, was er denke – auch wenn etwas unbequem war, sagt Gaus. Und: „Wir verlieren mit ihm einen wirklich guten Mann.“Ähnlich sieht es auch Hans-Jörg Leonhardt, CDUFraktionsvorsitzender im Wangener Gemeinderat : „Er war kein Mann der schnellen Töne, sondern bedacht und besonnen und sehr ausgleichend. Als Mann, der aus dem Bereich Wirtschaft kommt, hat Gerhard Rimmele auch für Vielfalt im Gremium gesorgt. Sein Tod reißt eine große Lücke in unsere Reihen.“
Beruflich setzte Gerhard Rimmele als gelernter Landwirtschaftsmeister in Wangen seit 2001 gastronomische Akzente. Damals baute er den elterlichen Hof in Hiltensweiler zum „Weinstadl Rimmele“um. 2004 und 2007 folgte jeweils dort ein An- und Umbau. Im Juli 2014 eröffnete Rimmele den „Kornhausmeister“an der Bindstraße und sorgte damit für eine Nachfolge der renommierten „Weinstube Geiger“. Jüngstes gastronomisches Kind der Familie Rimmele ist das „Stadtbräu“an der Eselmühle, das seit Frühjahr 2017 als Nachfolge-Gaststätte des einstigen „Moritz“fungiert und in dem – wie in früherer Zeit – wieder Bier gebraut wird.
„Gerhard Rimmele hatte ein großes Talent für die Gastronomie-Entwicklung und war voller Begeisterung, die bis in die Stadt hinein wirkte“, sagt Oberbürgermeister Michael Lang. Begeistert zeigte sich Rimmele auch seit seinen jungen Jahren für die Musik. In der Spitze managte er parallel bis zu 15 Bands, unter anderem die Band Jiggers Skin oder die Partysanen. Die österreichische Band HMBC (Hit: „Vo Mello bis ge Schoppornou“) holte Rimmele nach Deutschland. Ihren ersten Auftritt hatten die Vorarlberger im Weinstadl.
Rimmele verbrachte den Silvesterabend laut Sohn Andreas noch in geselliger Runde und zusammen mit Freunden und der Familie. An Neujahr brach er dann aus ungeklärter Ursache zusammen. Die Trauer mit der Familie sei groß, sagte OB Lang: „Gerhard Rimmele ist viel zu jung gestorben.“
Die Urnenbeisetzung findet im Familien- und Freundeskreis statt. Ein Abschiedsgebet ist am Montag, 7. Januar, 19 Uhr, der Trauergottesdienst am Dienstag, 8. Januar, 14 Uhr, jeweils in der Pfarrkirche Primisweiler.