Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Premiere für Alexandra Scherer

Königlich privilegie­rte Waschhausv­ereinigung brilliert beim Unterhalts­amen Abend in Ziegelbach

- Von Ulrich Gresser

Bürgermeis­terin von Bad Wurzach gibt ihren ersten Neujahrsem­pfang.

ZIEGELBACH - Die Vereine landwirtsc­haftlicher Fachbildun­g aus dem Landkreis Ravensburg haben gemeinsam mit dem Verband der Landwirtsc­haftsmeist­erInnen Leutkirch, Wangen und Ravensburg im Dorfstadel in Ziegelbach ihren schon zur lieben Tradition gewordenen „Unterhalts­amen Abend“veranstalt­et.

Als musikalisc­he Gäste hatten sie sich die Königlich Privilegie­rte Waschhausv­ereinigung aus Kronburg eingeladen, die für eine prächtige Stimmung im Dorfstadel sorgten.

Unter dem sperrigen Namen Königlich Privilegie­rte Waschhausv­ereinigung verbergen sich die zwei Originale Anton Huber und Toni Katheining­er (Kathe), die mit ihrem Programm Musik, Kabarett und Comedy auf die Bühne bringen. Die beiden Waschhäusl­er Toni & Toni besingen auf humorvolle und hintersinn­ige Weise den alltäglich­en Wahnsinn.

Ihr Konzert eröffneten die beiden mit einer bayerisch-schwäbisch­en musikalisc­hen „Liebes“-Erklärung an die Landwirtsc­haft und die veranstalt­enden Vereine, insbesonde­re „Do sott ma schier gar na gau“. Wobei die beiden sich schon bei der verbalen Einleitung kleine Spitzen nicht verkneifen konnten: „Man kennt sich und kann sich ohne Worte verständig­en: Wenn meine Frau die Wäsche aufhängt, ist es für den Nachbar-Bauer das Zeichen, Gülle auszufahre­n.“

Huber präsentier­te dann auch dem staunenden Publikum die „Supergasku­h“für die Biogasler als Äquivalent zur Supermilch­kuh. Und mit der konnte er sogar Musik machen. Die Frage sei ja immer dieselbe, nämlich „wie man aus Sch... Geld machen kann“. Und als Katheining­er mal wieder etwas suchte, kommentier­te er: „Nicht die Arbeit bringt das Geld, sondern die Zeit.“

Was die beiden Multiinstr­umentalist­en, die auch vor selbst erfundenen „Klangerzeu­gern“nicht zurückschr­eckten, musikalisc­h und textlich auf die Bühne brachten, war erste Sahne. Auch als Beatboxer standen sie etwa beim Lied über den „Lanz Bulldog“oder beim „Säger Maier“ihren Mann.

Auch aktuelle Themen wie die immer mehr um sich greifende Biberplage wurde mit scharfer Beobachtun­gsgabe in Liedform kommentier­t. In der Anmoderati­on zum „Biberfox“verwiesen die beiden darauf, Klagen über die angerichte­ten Schäden bitte an den Vatikan zu richten: „Der ist schließlic­h der Verwalter auf Erden vom Schöpfer dieser possierlic­hen Tiere!“

Immer im blauen Arbeitskit­tel beim Mittagssch­laf

Herrlich hintergrün­dig witzig die verbale Einführung von Toni Katheining­er zum Lied „Schrauba, Spacks und Bits“, warum er immer – natürlich im blauen Arbeitskit­tel – am Montag in den Baumarkt gehe: Da seien immer die Friseusen da, der Kittel verleihe ihm die nötige Kompetenz. Und den würde er auch zum Mittagssch­laf nicht ablegen, weil er da dann ungestört sei: „Lass en flagga, der hot scho g’schafft!“

Nicht fehlen durften natürlich im Repertoire der Königlich Privilegie­rten Waschhausv­ereinigung die „G’schupfte Nudla“, jener legendäre Streifzug durch die bairisch-schwäbisch­e Küche, der einst den Ruf der Gruppe begründet hatte.

Logisch, dass die beiden erst nach diversen Zugaben die Bühne im Dorfstadel verlassen durften. Christine Dorn-Bohner und Hans Frick von den veranstalt­enden Vereinen freuten sich über den gelungenen Abend und überreicht­en den Künstlern zum Abschluss Präsente, was diese natürlich nicht unkommenti­ert ließen: Sie hätten sich schon darüber gewundert, ob da wohl noch irgendwelc­he Ehrungen stattfinde­n würden...

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FOTO: STEFFEN LANG
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FOTO: ULRICH GRESSER Die Multiinstr­umentalist­en Anton Huber (rechts) und Toni Katheining­er auf der Bühne des Dorfstadel­s.

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