Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Wir haben gemeinsam vieles vorangebracht“
Neujahrsempfang in der Leutkircher Festhalle – Bürgerpreise werden verliehen
LEUTKIRCH - „Das ist Ihr Abend, ein Ehrenamtsabend“, hat Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle beim Neujahrsempfang der Stadt am Freitagabend in der proppenvollen Festhalle klargestellt.
Der Großteil der Besucher: ehrenamtlich Aktive, die sich in Leutkirch in etlichen unterschiedlichen Bereichen einbringen. Dazu passte auch die Verleihung der Bürgerpreise, die in diesem Jahr an Rosemarie Miller-Weber und Gerd Heine gingen (siehe dazu unten stehenden Artikel).
Zum Dank an die vielen engagierten Menschen banden sich OB Henle und Bürgermeisterin Christina Schnitzler nach dem offiziellen Teil des Neujahrsempfangs höchstpersönlich Schürzen um den Bauch. Lächelnd servierten sie – und weitere Mitarbeiter der Stadtverwaltung – den Gästen diverse Häppchen. Diese wiederum nutzten die Gelegenheit, um miteinander ins Gespräch zu kommen.
Zuvor blickte OB Henle in seinem Jahresrückblick auf unzählige Entwicklungen in Leutkirch zurück. „Wir haben gemeinsam vieles vorangebracht“, betonte der Rathauschef. Die größte Aufmerksamkeit dabei richtete er auf den im Oktober eröffneten Ferienpark Allgäu von Center Parcs, der einen großen Gewinn für Leutkirch darstelle. Zudem erwähnt Henle zahlreiche weitere – zumeist positive – Ereignisse. Dazu zählen zum Beispiel die Eröffnung des Dirtparks in Diepoldshofen, die Vespertafel beim Altstadt-Sommerfestival, das Kinderfest oder der Abschluss der Rathaus-Sanierung.
Teil seines Rückblicks ist auch die Einführung von einigen Tempo-30Zonen ganztags. Kaum hatte er die Worte „Tempo 30“ausgesprochen, ging ein leichtes Raunen durch das Publikum. Um das Thema hatte es in der Vergangenheit viele Diskussionen gegeben. Positiv erwähnte der Oberbürgermeister auch, dass die Einwohnerzahl leicht gestiegen sei und mittlerweile bei 23 308 Menschen liege. 227 Kinder seien 2018 geboren – „eine gute Zahl“. Fast 2700 Bürger aus 90 Ländern lebten mit einem ausländischen Pass in Leutkirch. „Es ist positiv, wie gut das Zusammenleben in der Stadt funktioniert“, sagte Henle.
Auch 2019 stünden in Leutkirch zahlreiche Projekte auf der Agenda. So sollen ein neuer Gemeinderat gewählt, viele Wohnbaugebiete weiterentwickelt, die Altstadt attraktiver und das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum vorangetrieben werden. Auch das Jubiläum „500 Jahre Leutekirche“stehe vor der Tür.
In seinem allgemeinen Teil richtete das Stadtoberhaupt seinen Fokus zudem auf das weltpolitische Geschehen. Er blickte auf ein „ereignisreiches und zwiespältiges Jahr 2018“zurück. Er sprach davon, dass „gefühlt“die politische Unsicherheit in der Welt zugenommen habe. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang der anstehende Brexit sowie Donald Trump, der bei Henle ein „Dauerkopfschütteln“hervorrufe.
Auch in Deutschland sei nicht alles gut. Gefühlt ist nach Einschätzung des OBs die Bundesregierung mehr mit sich selbst beschäftigt als mit dem Regieren. Dennoch habe es auch viele positive Entwicklungen gegeben. So sorge beispielsweise eine stabile Wirtschaft für Rekordwerte in den Punkten Beschäftigung und Steuereinnahmen.
Im Allgemeinen gehe es den Menschen sehr gut, verkündete Henle. Als Belege präsentierte er unter anderem Statistiken, die davon handelten, dass die Zahl der Todesfälle nach Unfällen oder die StickstoffoxidEmissionen stark gesunken seien.