Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
So errechnet man die Schneelast
Nach dem zu allgemeinen StadtBericht, und vielen Schneelast-Anfragen und Messungen versuche ich den Isnyern unverbindlich zu helfen.
Schnee-Lastannahmen vorm deutschen Wiederaufbau kenne ich nicht. In den 1960ern waren es für Isny 150 Kilogramm pro Quadratmeter. Ab etwa 1970 bis 2006 rechneten wir mit 200 (Ebene), ab 2006 mit etwa 320. Alles: erlaubte Last. Die Bruchlast ist dann regulär viel höher. Bei eventuellen Schäden niedriger.
Und jetzt? Die Schneehöhe sagt fast nichts. Aber die Messung ist einfach: Man drückt ein Rohr (zum Beispiel Regenrohr) senkrecht in den unberührten Schnee bis aufs Dach durch (beziehungsweise Boden). Legt es dann frei, schiebt ein Schäufele drunter, schüttet den entnommenen Schneeinhalt aus dem Rohrstück in einen Topf und wiegt ihn.
Dann errechnet man die innere Rohr-Querschnitts-Fläche, rechnet sie auf einen Quadratmeter hoch, multipliziert mit gewogenen Schneegewicht , und erhält so die momentane Schneelast pro Quadratmeter.
Am 10. Januar um 12 Uhr ermittelte ich auf Isnyer Flachdächern über geheizten Räumen: einmal 125 Kilogramm pro Quadratmeter, ein anderes Mal 150.
Allgemein: Nicht beachtet sind hier Verwehungen und Rutsche.
Zunahme ist einfacher zu messen: Topf ins Freie stellen, reinregnen und reinschneien lassen und von Zeit zu Zeit Gewicht ermitteln nach gleicher Methode wie oben beschrieben.
Wann abschaufeln? Menschenleben sind wertvoller als Dächer! Franz Kellner, Architekt und Ingenieur, Isny.
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