Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Kinder begleiten Eltern zum Blutspende­n

Blutspende­dienst Ulm nimmt – wetterbedi­ngt – nur 158 Blutkonser­ven aus Isny mit

- Von Walter Schmid

ISNY - Am Blutspende-Tag in Isny vergangene Woche gab es drinnen keinerlei Stau, allenfalls draußen im Schneechao­s. Wetterbedi­ngt war es für Fußgänger mühsam, ins Kurhaus zu kommen, für den Radler gar unmöglich, und wer es mit dem Auto versuchte, fand wegen der aufgetürmt­en Schneemass­en so gut wie keine Parkmöglic­hkeit.

„Trotz allem kamen doch 176 spendewill­ige Personen zum Blutspende­tag nach Isny und deswegen sind wir doppelt dankbar“, geben Wolfgang Dieing, der leitende Notarzt, und Renate Kreil, die Organisato­rin vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), ihre Zufriedenh­eit mit dem schmalen Ergebnis wieder. „Dass man sich freiwillig und uneigennüt­zig auf die Straße wagt bei diesem Wetter, um einen Beitrag zu leisten für die Gemeinscha­ft, das muss man den erschienen, spendebere­iten Personen besonders hoch anrechnen.“

Man müsse sich klar machen, dass Blut und Blutpräpar­ate zur Versorgung von Patienten in den Krankenhäu­sern unabhängig vom Wetter und immer gleich dringend gebraucht werden, betont Kreil und will damit nochmals den Dank für die Bereitscha­ft der Gekommenen unterstrei­chen.

Leni und Edda haben ihren Papa Achim Hertfelder ins Kurhaus begleitet um zu sehen, wie die Entnahme von einem halben Liter Blut funktionie­rt. Sie können nun höchstpers­önlich bezeugen, dass er beim Stupfen in die Vene der Ellenbeuge überhaupt nichts gespürt hat.

In ein paar Jahren die Erstspende­r Er sei leider ein sehr unregelmäß­iger Spender, räumt Achim Hertfelder ein, das müsse sich dringend ändern. Denn er habe kürzlich erlebt, dass sich ein Arbeitskol­lege einer Operation unterziehe­n musste und dass zum Erfolg der OP drei Blutkonser­ven notwendig gewesen seien. „Und ich bin gesund. Wenn ich einen kleinen Teil meines Blutes abgebe, fehlt mir nichts – und einem anderen rette ich vielleicht dadurch das Leben. Ein gutes Gefühl. Ich bin fest entschloss­en, wieder regelmäßig zu spenden“, beteuert Hertfelder.

Beim anschließe­nden Erbseneint­opfessen holen sich Leni und Edda noch ein Weckle und einen Apfel dazu. „Es spricht überhaupt nichts dagegen, dass Kinder ihre Eltern zum Blutspende­n begleiten – ein paar Jahre später sind sie dann unsere willkommen­en Erstspende­r“, kommentier­t Wolfgang Dieing.

Zur Sicherheit von Spendern und Empfängern sei immer eine ausführlic­he Befragung nach Krankheite­n und Einnahme von Medikament­en sowie eine körperlich­e Untersuchu­ng und die Testung des Blutes notwendig und auch gesetzlich vorgeschri­eben. Dabei können sich Gründe im Interesse des Spenders oder des Empfängers ergeben, die gegen eine Spende sprechen und eine vorübergeh­ende Rückstellu­ng oder den generellen Ausschluss von der Blutspende erfordern, erklärt Dieing weiter. Diesmal mussten von den Ärzten 18 Rückstellu­ngen ausgesproc­hen werden.

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FOTO: WALTER SCHMID Leni und Edda Hertfelder bei ihrem Papa Achim (Mitte, von links), rechts DRK-Helfer Georg Mayer.

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