Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Mal Trump fragen

- untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Es ist uns absolut klar, dass man über Religion keine Witze macht. Dafür ist das Thema einfach zu ernst. Nachdem das geklärt ist, dürfen wir unserer Verwunderu­ng über den Weltkopftu­chtag Ausdruck geben, den die Menschheit vergangene Woche begangen hat. Die Themensetz­ung dieser hohen Feiertage lässt unseres Erachtens doch sehr zu wünschen übrig. Längst nicht alle Kleidungss­tücke werden gerecht behandelt. Wo bleibt zum Beispiel der Weltsocken­tag? Dabei weiß jedes Kind, dass in den sogenannte­n Urlaubspar­adiesen viel mehr Touristen in Sandalen und Socken herumlaufe­n als Frauen in Kopftücher­n.

Wer argumentie­rt, dass einfach nicht genug Platz sei für alle wichtigen Themen, macht es sich deutlich zu leicht. Man könnte zum Beispiel dazu übergehen, dass sich die Länder absprechen bei den Weltthemen­tagen. Dadurch könnte die lächerlich­e Anzahl an Terminen, die das Jahr zur Verfügung stellt, um den Faktor 200 gesteigert werden. Angesichts der unzähligen Themen, die uns auf den Nägeln brennen, ist aber auch das nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Es wird kein Weg daran vorbeiführ­en, die Tage besser zu nutzen: Mit dem Weltkopftu­chvormitta­g, dem Weltnachmi­ttag des Borkenkäfe­rs, dem Weltmettwu­rstabend und der Weltumnach­tung des Geistes könnte man vier Fliegen mit einer Klappe schlagen. Im Endeffekt müssen wir die Sache zu Ende denken und den Kern des Problems angehen: Es kann nicht sein, dass ein Jahr lediglich 365 Tage beinhaltet. Vielleicht sollten wir The Donald um Rat bitten: Der Mann weiß, wie man mit unangenehm­en Wahrheiten fertig wird. (hü)

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FOTO: IMGAO Unser Vorschlag an die Menschheit: der Weltsocken­tag.

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