Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Gut geschützt in der Grippezeit

Gründliche­s Händewasch­en ist ein wirkungsvo­lles Mittel, um die Ansteckung­sgefahr zu mindern

- Von Tobias Hanraths

BERLIN (dpa) - Es beginnt wie eine normale Erkältung – nur geht alles viel schneller. Und spätestens wenn hohes Fieber dazu kommt, sollte man aufmerksam werden: Hat einen möglicherw­eise die Grippe erwischt? Die nächste Influenzaw­elle rollt gerade an, das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet eine steigende Anzahl an Grippefäll­en. Wie kann man sich schützen? Lohnt die Impfung gegen die Viren jetzt noch? Die wichtigste­n Tipps und Verhaltens­regeln rund um die Krankheit im Überblick:

Wie schützt man sich vor einer Infektion mit Influenza?

Das Robert-Koch-Institut rät erstens zum Abstand von den Mitmensche­n, wenn möglich auch in vollen Bahnen und Bussen, und zweitens zu gründliche­m Händewasch­en. Das bedeutet: immer mit Seife und mindestens 20 bis 30 Sekunden lang. Die Stiftung Gesundheit­swissen rät darüber hinaus, auch auf Händeschüt­teln und freundscha­ftliche Umarmungen zu verzichten. Niesen und husten sollte man am besten in Einwegtasc­hentücher – die man danach sofort entsorgt – oder notfalls in die Ellenbeuge. Frische Luft schadet auch nicht.

Ich habe keine Grippeschu­tzimpfung. Lohnt sie sich jetzt noch?

Ja. Bis sich der Impfschutz nach dem Pikser richtig aufgebaut hat, vergehen zwar zehn bis vierzehn Tage. Die Dauer einer Grippewell­e lässt sich aber nur schwer voraussage­n und kann deutlich darüber liegen. Und manchmal folgt auf eine erste auch noch eine zweite Grippewell­e.

Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommis­sion empfiehlt die Impfung allen Menschen ab 60 Jahren, allen Schwangere­n ab dem 2. Trimester, medizinisc­hem Personal, Bewohnern von Alten- und Pflegeheim­en sowie Menschen mit bestimmten Krankheite­n. Das sind etwa Herz-Kreislauf-Erkrankung­en oder chronische Nieren- und Leberleide­n, Multiple Sklerose sowie Diabetes. Gesunden Erwachsene­n unter 60 wird die Impfung nicht ausdrückli­ch empfohlen, sie können sich aber ebenfalls impfen lassen. Gleiches gilt für Kinder ab sechs Monaten.

Woran erkenne ich die Grippe?

Eine Erkältung heißt auch grippaler Infekt, hat mit der Grippe aber nicht besonders viel zu tun. Die Symptome können sich allerdings ähneln. Die wichtigste­n Unterschie­de: Die Grippe schleicht sich im Gegensatz zur Erkältung nicht an, sondern kommt schlagarti­g. Typisch für die Grippe sind hohes Fieber und Gliedersch­merzen, bei der Erkältung eher Schnupfen und Halsschmer­zen ohne oder nur mit mäßigem Fieber. In fünf bis sieben Tagen sollte bei beiden Krankheite­n das Schlimmste vorbei sein.

Was tun, wenn es passiert ist?

Schnell zum Arzt gehen – und dann zu Hause bleiben. Wichtig ist außerdem, viel zu trinken, erinnert die Stiftung Gesundheit­swissen. Das gleicht den Flüssigkei­tsverlust durch Fieber und starkes Schwitzen aus. Die üblichen Schmerzmit­tel mit Wirkstoffe­n wie ASS (Acetylsali­cylsäure) oder Ibuprofen helfen bei Kopf- und Gliedersch­merzen. Darüber hinaus kann der Arzt Medikament­e verschreib­en, die das Fortschrei­ten der Erkrankung verhindern. Die wirken aber nur, wenn Betroffene sie spätestens 24 bis 48 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome nehmen. Antibiotik­a helfen bei Grippe nicht.

 ?? FOTO: MAURIZIO GAMBARINI ?? Ob grippaler Infekt oder Grippe: Betroffene bleiben für die Dauer der Erkrankung am besten zu Hause im Bett.
FOTO: MAURIZIO GAMBARINI Ob grippaler Infekt oder Grippe: Betroffene bleiben für die Dauer der Erkrankung am besten zu Hause im Bett.

Newspapers in German

Newspapers from Germany