Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Weingarten investiert in Infrastruk­tur

Spannender Blick auf die Vorhaben im Baubereich – 7,7 Millionen Euro im Haushaltsp­lan

- Von Oliver Linsenmaie­r

WEINGARTEN - Ein kommunaler Haushalt ist mit seinen hunderten Seiten immer recht komplizier­t und abschrecke­nd. Wenn dann noch die Umstellung des Haushaltsr­echts beziehungs­weise des Systems von Kameralist­ik auf Doppik hinzu kommt, wie beim aktuellen Haushaltse­ntwurf der Stadt Weingarten, wird es besonders komplizier­t. Doch birgt so ein umfassende­s Dokument eine Vielzahl an Geschichte­n, die es nun vereinfach­t darzustell­en gilt.

Besonders deutlich wird das beim Blick auf die geplanten Investitio­nen im Baubereich. In der Summe wurden für 2019 knapp 7,7 Millionen Euro eingestell­t. Bis zum Jahr 2022 sind es gar beinahe 26 Millionen Euro.

Allerdings bedeutet dies nicht, dass auch alles Geld zwingend abgerufen wird. Über allem stehen dabei die Investitio­nen für die Umwandlung der Promenades­chule in einen Kindergart­en (2,4 Millionen im Jahr 2019 und weitere 400 000 Euro in 2020) oder aber die Erweiterun­g des Feuerwehrg­erätehause­s, welches in diesem Jahr mit 2,1 Millionen Euro und in der Gesamtsumm­e mit 5,23 Millionen Euro veranschla­gt ist.

Die angedachte Neuausrich­tung des Schulstand­ortes (insgesamt zwischen 49 und 60 Millionen Euro in den kommenden zehn Jahren) fällt in 2019 mit 600 000 Euro noch nicht so stark ins Gewicht. Allerdings wird es in diesem Jahr auch vornehmlic­h um die Planung des Großprojek­tes gehen.

Während die 750 000 Euro für das Archiv beziehungs­weise die Museen die Stadt nicht belasten werden, da sie aus einer zweckgebun­denen Erbschaft stammen, ist die Auflistung beim Blick auf andere, vermeintli­ch kleinere Projekte besonders interessan­t. So sind für das Betriebsge­bäude, die Dachsanier­ung und die Totenglock­e auf dem Marienfrie­dhof 44 500 Euro im Haushalt 2019 eingestell­t.

Energetisc­he Sanierung des Amtshauses wird teuer

Erstmal 180 000 Euro und weitere 200 000 Euro in 2020 und 2021 werden für den Hochwasser­schutz vorgehalte­n. Der Rettungswe­g für das alte Kornhaus, genauer gesagt für das 1. und 2. Obergescho­ss wird einmalig 160 000 Euro kosten. Weitaus teurer dürfte da die energetisc­he Sanierung des Amtshauses werden. Die Stadt plant aktuell mit 1,4 Millionen Euro, wovon aber nur 200 000 Euro in diesem Jahr fällig werden. Die kosteninte­nsiveren Maßnahmen (1,2 Millionen Euro) stehen dann im kommenden Jahr an. Allerdings umfasst diese Summe nur den 1. Bauabschni­tt mit Brandschut­zmaßnahmen, der Fluchttrep­pe, Elektroarb­eiten sowie die Lüftung.

Der zweite Bauabschni­tt, bei dem Arbeiten an der Gebäudehül­le sowie dem Sitzungssa­al anstehen, wird dann noch einmal weitere 1,3 Millionen Euro kosten, die aktuell aber zeitlich noch nicht geplant sind.

Im Jahr 2019 kommen derweil 100 000 Euro Kosten für die Einrichtun­g des Bürgerbüro­s auf die Stadt zu, was in 2020 weitere 330 000 Euro erfordert. Für die Sanierung von Bushaltest­ellen und den behinderte­ngerechten Ausbau sind in den kommenden Jahren jeweils 150 000 Euro vorgesehen, während die Sanierung des Kreisverke­hrs an der Hähnlehofs­traße zunächst nur 100 000 Euro kosten wird. Im Jahr 2020 kommen dann aber weitere 690 000 Euro für diese Posten hinzu.

Für das Weingarten­er Radwegenet­z sind für das laufende Jahr derweil 40 000 Euro eingestell­t, während die Brandschut­zmaßnahmen an der Talschule (60 000 Euro) und der Schussenta­lschule (50 000 Euro) ebenfalls angegangen werden müssen.

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